Frankenthal Gelbe Säcke: Engpass bei Abholung möglich

Die Insolvenz der Europäischen Lizenzierungssysteme (ELS) GmbH, eins von zehn Dualen Systemen in der Bundesrepublik, wirkt sich auch in Frankenthal aus. Der von ELS mit der Abholung der Gelben Säcke beauftragte Entsorger Jakob Becker (Mehlingen) hat der Stadt nach Angaben von Beigeordnetem Bernd Knöppel (CDU) signalisiert, dass seine Lagerkapazitäten für die Leichtverpackungen langsam knapp seien.

„Es kann sein, dass Becker zum 1. Mai die Sammlung einstellt“, sagte Knöppel im Betriebsausschuss am Montagabend. Grund sei die Unsicherheit angesichts des im März von ELS gestellten Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Zwar habe das Duale System, das einen Marktanteil von sechs Prozent in Deutschland haben soll, inzwischen mitgeteilt, eine Sanierung in Eigenverantwortung durchlaufen zu wollen. „Dennoch weigern sich einige Firmen, weiter für ELS Leistungen zu erbringen“, betonte der Beigeordnete am Montagabend. Becker wolle der Stadt bis Ende April mitteilen, wie es mit den Gelben Säcken in Frankenthal weitergeht. Der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb (EWF) hat für den Fall einer Absage des Mehlinger Unternehmens einen Notfallplan in der Hinterhand, wie EWF-Leiterin Astrid Anders am Montag berichtete. Dann müssten Mitarbeiter des Eigenbetriebs die Abholung der Gelben Säcke übernehmen. Dies ist in Mannheim etwa bereits der Fall. Wenn keine Möglichkeit zur Sortierung und Verwertung von deren Inhalt gegeben sei, müssten die Wertstoffe nach Ludwigshafen gebracht und im GML-Müllheizkraftwerk verbrannt werden. „Das ist aber der absolute Extremfall“, sagte Knöppel dem Ausschuss. ELS sei zwar nicht so groß wie andere der zehn Dualen Systeme zur Erfassung und Verwertung von Leichtverbundstoffen, vielleicht finde sich aber ein Käufer für das Unternehmen. „Ein gewisses Nadelöhr wird es aber wohl geben“, sagte Anders. Hugo Campidelli (CDU) sprach von einer „sehr kurzen Vorlaufzeit“ für Frankenthal, um auf die Entwicklung zu reagieren.

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