Frankenthal Frankenthal: Staatsanwalt fordert lebenslange Haft für Messerstiche am Hallenbad

In seinem letzten Wort sagte der Angeklagte im Mordprozess gestern, dass er sein Opfer nicht gemocht habe, den Mann aber auch ni
In seinem letzten Wort sagte der Angeklagte im Mordprozess gestern, dass er sein Opfer nicht gemocht habe, den Mann aber auch nicht habe umbringen wollen. Archivfoto: BOLTE

Die Messerstiche, mit denen ein 26 Jahre alter Türke einen älteren Landsmann im Januar 2018 in Frankenthal getötet hat, möchten Staatsanwaltschaft und Nebenklage als Mord mit lebenslanger Haft bestraft sehen. Der Verteidiger hielt in seinem am Mittwoch gehaltenen Plädoyer eine Freiheitsstrafe von maximal acht Jahren wegen Totschlags für angemessen. Der Knackpunkt bei der juristischen Einordnung der Attacke, an deren massiven Folgen das 51-jährige Opfer einige Tage später im Krankenhaus gestorben war (wir berichteten): Handelte der Angeklagte aus niederen Beweggründen? War der Angegriffene im Augenblick der Tat arg- und wehrlos? Beide Frage beantworten die Vertreter der Nebenkläger mit Ja. Der Angreifer habe sich für eine länger zurückliegende Demütigung rächen wollen und deshalb sein Vorgehen geplant. Der Getötete habe damit nicht rechnen können, sagen sie. Staatsanwalt Martin Baum teilt die Auffassung der Anwälte in Bezug auf die Planung der Tat, äußerte aber Zweifel an der vollkommenen Ahnungslosigkeit des Opfers. Verteidiger Heinrich Maul hingegen sprach von „einer schlimmen Sache“, sieht aber keins der erwähnten Mordmerkmale als gegeben an. Am Donnerstag, 28. März, 14 Uhr, möchte die Kammer ihr Urteil über den Angeklagten sprechen.

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