Frankenthal Frankenthal: Pläne für Rot-Weiß-Gelände und KBA-Parkplatz

Ein Supermarkt, Wohnhäuser und eine Kita sollen auf dem ehemaligen Sportplatz an der Schraderstraße entstehen.
Ein Supermarkt, Wohnhäuser und eine Kita sollen auf dem ehemaligen Sportplatz an der Schraderstraße entstehen.

Nach dem Wohn- und Mischgebiet südlich der Schraderstraße, stehen offenbar zwei weitere Stadtentwicklungsprojekte auf der Startrampe.

Im Fall des Parkplatzes, den die Stadt aus dem Besitz des Druckmaschinenkonzerns KBA erworben hat, sind die Vorstellungen schon recht konkret: Auf dem rund 3100 Quadratmeter großen Grundstück soll nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch eine dreigruppige Kindertagesstätte untergebracht werden. Allerdings möchte die Stadt nicht selbst als Bauherrin auftreten. Das Areal soll zu einem Festpreis – in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss ist die Rede von 608.000 Euro – an einen Investor verkauft werden. Der muss allerdings noch weitere Bedingungen erfüllen: Mindestens ein Viertel bis ein Fünftel des Wohnraums soll zunächst als „sozialer Wohnraum“ zur Verfügung stehen. Wer den Zuschlag für das Parkplatz-Gelände bekommt, entscheidet eine Jury aus Politikern und Fachleuten der Verwaltung. Zwar ebenfalls recht konkret, aber noch von Unwägbarkeiten begleitet ist das Bebauungsplanverfahren, das die Verwaltung für den ehemaligen Rot-Weiß-Sportplatz an der Schraderstraße anstoßen möchte. Ein Grobkonzept sieht vor, auf dem rund 11.300 Quadratmeter großen Gelände einen Lebensmittelmarkt, Wohngebäude und eine weitere Kindertagesstätte unterzubringen. Zwei Faktoren allerdings beschränken und erschweren die Planungsmöglichkeiten für die zuletzt beim Public Viewing zur Fußball-EM 2016 genutzte Fläche: Im Boden schlummern Altlasten und in direkter Nachbarschaft verläuft die Bahnlinie. Anfragen von Interessenten hat es nach Darstellung der Verwaltung trotzdem schon gegeben. In Sachen Wohnungsbau möchte sich die Stadt allerdings auch von einem seit zwei Jahren laufenden Projekt verabschieden – zumindest in der bisher geplanten Form. Die Pläne, Teile des Festplatzes und der Klostergärten zu bebauen, sollen nicht mehr weiter verfolgt werden. Wie berichtet, sehen Gutachter Probleme vor allem wegen des vom gegenüberliegenden Schulsportgelände und von der Benderstraße ausgehenden Lärms. Lösbar wäre das nur mit einer geschlossenen Riegelbebauung, die Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) Anfang September gegenüber der RHEINPFALZ als „stadtplanerisch und architektonisch allles andere als ideal“ bezeichnet hatte. Beim Thema Wohnen hakt zudem die SPD-Fraktion nach: Sie erkundigt sich nach dem Stand einer zu Beginn des Jahres von der Verwaltung angekündigten Untersuchung zur Wohnraumentwicklung in Frankenthal. Vor dem Hintergrund der von Eltern beklagten baulichen Mängel an der Kindertagesstätte Fontanesistraße wollen die Sozialdemokraten außerdem wissen, nach welchen Prioritäten und in welchem Umfang Mittel für die Sanierung städtischer Gebäude zur Verfügung stehen. Insbesondere geht es der Fraktion um die Frage, ob das dafür vorgesehene Budget ausreicht, um den vorhandenen Sanierungsstau nicht noch größer werden zu lassen. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung: die Absicht der Stadt, im kommenden Jahr in Frankenthal das bereits in vielen weiteren Städten der Metropolregion Rhein-Neckar verbreitete Fahrradausleihsystem VRN-Nextbike zu etablieren. Die Firma nextbike GmbH empfiehlt ein Netz aus zehn Stationen mit rund 50 Leihfahrrädern. Sinnvolle Standorte seien zum Beispiel die Bahnhöfe oder der Rathausplatz. Termin Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses morgen, Dienstag, 17 Uhr, Verwaltungsgebäude, Neumayerring 72 (Sitzungssaal).

Im März 2018 soll in Frankenthal das Fahrradverleihsystem Nextbike – hier ein Bild aus Kaiserslautern – starten.
Im März 2018 soll in Frankenthal das Fahrradverleihsystem Nextbike – hier ein Bild aus Kaiserslautern – starten.
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