Frankenthal EWF setzt Anreiz fürs Kompostieren

Welche Biotonne für welchen Haushalt? Ab kommendem Monat gilt dafür in Frankenthal eine neue Berechnungsgrundlage.
Welche Biotonne für welchen Haushalt? Ab kommendem Monat gilt dafür in Frankenthal eine neue Berechnungsgrundlage.

Der Betriebsausschuss war sich gestern am späten Nachmittag vollkommen einig, jetzt muss morgen nur noch der Stadtrat mitspielen und die entsprechende Änderung der Kreislaufwirtschaftssatzung absegnen. Dann können ab kommendem Monat die knapp anderthalb Jahre nach dem Start der Biotonne vorgesehenen Änderungen in Kraft treten (siehe „Zur Sache“). Mit dem Zugeständnis an Eigenkompostierer, eine Befreiung von der Biotonnen-Pflicht beantragen zu können, kommt der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF) einigen hartnäckigen Kritikern entgegen. Beigeordneter Bernd Knöppel nennt außerdem die im vergangenen Jahr vorgenommene Sortieranalyse und Bürgerbefragung als Grund für das Nachjustieren des Abfallsystems. Ein Geschenk an die Eigenkompostierer ist die neue Option aber nicht: Zumindest wird für den Antrag eine Gebühr von 15 Euro fällig. Die sei allerdings trotz des Aufwands beispielsweise mit Ortstermin beim Antragsteller auf keinen Fall kostendeckend, stellt EWF-Chefin Astrid Anders klar: „Würden wir alles reinrechnen, wären wir schnell über 100 Euro.“ Außerdem wird es unregelmäßig Kontrollen geben, ob Kompostierer die an sie gestellten Bedingungen erfüllen. Denn: „Auf keinen Fall wollen wir, dass Biomüll, der nicht kompostiert werden darf, in der Restmülltonne landet. Das ist die teuerste Entsorgungsform“, betont Beigeordneter Knöppel. Zweite wichtige Neuerung: die zusätzlichen Behältergrößen bei Rest- und Bioabfall bei gleichzeitiger Veränderung der Mindestvolumina pro Person für beide Müllfraktionen. In welchem Umfang es zu Änderungswünschen bei Kunden und damit zum Umtausch von Gefäßen kommt, beantwortet EWF-Abteilungsleiter Jürgen Pohling mit einem Achselzucken und einem Grinsen: „Wenn wir das wüssten ...“ Er gehe davon aus, dass einige eine kleinere Tonne als bisher haben wollen – schließlich spart das ja auch Gebühren. Insgesamt hofft Bernd Knöppel, dass mit den jetzigen Veränderungen allen Wünschen und Anregungen entsprochen ist. Er habe allerdings schon vor Einführung der Biotonne zum 1. Januar vergangenen Jahres gesagt, dass das damals eingeführte System nach einer gewissen Zeit überprüft und möglicherweise modifiziert werden muss. „Uns war von Anfang an klar: Das ist ein stetiger Prozess.“ Deswegen würden auch die Neuerungen in einem Jahr wieder auf ihre Wirksamkeit geprüft und hinterfragt. Im Betriebsausschusses ist gestern nur Lob für das EWF-Team zu hören. Adolf-José König (SPD) zieht den Vergleich zwischen Bedenken, die vor dem Start der Tonne geäußert wurden seien, und der aktuellen Situation. Vorbehalte seiner Fraktion gegenüber den Zugeständnissen an Kompostierer seien durch die Zusage von Kontrollen zerstreut worden, sagte er. Hugo Campidelli (CDU) und Anne Gauch (Grüne/offene Liste) stellten heraus, dass stark auf Hinweise aus dem Kreis der Bürger eingegangen worden sei. Termin Bürgerinformation zur Biotonne heute, Dienstag 19 Uhr, Aufenthaltsraum der EWF-Abteilung Grünpflegeservice, Nachtweideweg 17 a.

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