Frankenthal Erfüllte und unerfüllte Wünsche

Timo Schmietenknop war gegen Aufsteiger Darmstadt dreimal erfolgreich.
Timo Schmietenknop war gegen Aufsteiger Darmstadt dreimal erfolgreich.

«Frankenthal.» Die TG Frankenthal musste etwas mehr arbeiten, als erwartet, freute sich gestern Abend aber trotzdem über den ersten Saisonsieg in der Zweiten Hallenhockey-Bundesliga Süd. 9:4 (5:1) hieß es am Ende gegen Aufsteiger TEC Darmstadt. Die Südhessen wehrten sich tapfer, profitierten aber auch davon, dass die TG nach dem Seitenwechsel deutlich nachließ.

Mit Wünschen ist das so eine Sache. Jetzt in der Vorweihnachtszeit werden sie oft vorgebracht in der Hoffnung, dass das Christkind gut zuhört. Hanno Helming, Spielertrainer des TEC Darmstadt, hatte vor der Partie bei der TG drei Wünsche. Der erste: Die Remisserie der TG soll doch bitte weitergehen. Der zweite: Die TG soll die Ecken weiter nicht treffen. Der dritte: nicht zweistellig verlieren. Den dritten Wunsch erfüllte ihm das Christkind. Bei den anderen hat es wohl nicht so genau hingehört. Oder die TG hatte einfach die wichtigeren Wünsche: endlich den ersten Sieg einfahren und die Strafecken treffen. Diese beiden Wünsche wurde nämlich erfüllt. Fridolin Lüschen gelang mit dem 4:1 der erste Eckentreffer (25.). Ja, das fühle sich gut an, meinte er und lächelte verschmitzt. Allerdings habe man die Eckenabwehr des TEC auch genau studiert. „Ich habe einen klaren Kopf behalten.“ Und auch der Trainer freute sich: „Schön, dass wir die Ecken getroffen haben“, meinte Hans-Christian Damm. Da Timo Schmietenknop noch zwei versenkte, nutzte die TG drei von vier Gelegenheiten. Das ist sehr ordentlich. Lüschen setzte mit dem 5:1 den Schlusspunkt unter eine gute bis sehr gute erste Halbzeit der Turngemeinde. „Wir können aber noch besser“, sagte Damm. Sein Team erhöhte gleich nach dem Seitenwechsel auf 6:1. Dann war aber ein Bruch im Spiel. Ursachenforschung: „Vielleicht waren wir uns eine Minute lang zu sicher. Dann ist es schwer, aus dem Loch wieder rauszukommen“, meinte Damm. Vielleicht seien einige Spieler im Kopf auch schon bei der Partie am Sonntag gegen Limburg gewesen. Auch wenn Fridolin Lüschen nie Zweifel hatte, dass das Spiel noch mal hätte kippen können – Darmstadt holte Ecke um Ecke raus und kam auf 4:6 heran (58.). „Als Frankenthal nach der Pause am Schwimmen war, haben wir alles probiert“, meinte Marius Dobrovolskis, auffälligster Darmstädter. „Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“ Der TEC nahm nach dem 4:6 den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Platz. „Da haben wir wieder unsere individuelle Klasse gezeigt“, befand Hans-Christian Damm. Timo Schmietenknop und Lauritz Fuchs sorgten mit zwei Treffern dafür, dass der Puls bei den TG-Fans wieder auf ein normales Maß zurückging. „Wenn Frankenthal ins Rollen kommt, ist es schwer“, befand TEC-Coach Hanno Helming, der leicht verschnupft nicht spielen konnte. „Wir wollten uns aber nicht so leicht geschlagen geben und haben in der zweiten Halbzeit gut mitgehalten.“ Am Sonntag (12 Uhr) empfängt die TG den Limburger HC. „Dann müssen wir mit mehr Tempo spielen, aggressiver sein und die einfachen Fehler abstellen“, mahnte Fridolin Lüschen. Mal sehen, ob diese Wünsche erfüllt werden. So spielten sie TG Frankenthal: Scharfenberger - Beck, Becker, Fuchs, Gans, Haber, Lüschen, Reinhard, Schmietenknop, Schneider, Schwindt, Zurke TEC Darmstadt: Rother - Beck, Burmeister, Crössmann, Dobrovolskis, Helming, Holland, Kirnberger, Liessem, Nobis, Sauer, Schwarzinger Tore: 1:0 Haber (10.), 2:0 Schmietenknop (14.), 3:0 Zurke (19.), 3:1 Sauer (23.), 4:1 Lüschen (25., Strafecke), 5:1 Lüschen (29.), 6:1 Schmietenknop (35., Strafecke), 6:2 Liessem (47., Strafecke), 6:3 Nobis (54., Strafecke), 6:4 Dobrovolskis (58., Strafecke), 7:4 Schmietenknop (58.), 8:4 Fuchs (59.), 9:4 Schmietenknop (60., Strafecke) - Strafecken: 4/3 - 4/3 - Grüne Karten: Haber - Sauer, Schwarzinger - Beste Spieler: Schmietenknop, Lüschen, Zurke - Dobrovolskis, Sauer, Rother - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Pazos-Nieto (Frankfurt).

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