Rhein-Pfalz Kreis Einmal mit Helene Fischer tanzen

Tänzerischer Höhepunkt der Kiesbolle-Prunksitzung 2018: Tim Dommermuth und seine Mädels.
Tänzerischer Höhepunkt der Kiesbolle-Prunksitzung 2018: Tim Dommermuth und seine Mädels.

Nach der Kampagne ist vor der Kampagne – das gilt für die Bütt wie für den Gardetanz. Tanzmajor Tim Dommermuth von den Heßheimer Kiesbolle, der als Teenager dreimal hintereinander im Paartanz Deutscher Meister wurde, trainiert bereits mit „seinen Mädels“ für die Fasnacht 2019.

„Ich wollte schon immer tanzen“, erzählt der 25-Jährige. Der Vater war Präsident der Flomerschummer Zwiwwelböck, ist heute Vize der Kiesbolle. „Von ihm habe ich die gute Laune, die Fähigkeit, andere mitziehen zu können.“ Die Mutter tanzt im Damenballett, die Schwester in der Garde. Fasnacht begleitete Tim Dommermuth von klein auf, so wie andere Jungs der Fußball. Mit sieben dann die ersten Schritte in der Flomersheimer Garde. „Damals war es gang und gäbe, dass Jungs mittanzten.“ Heute sei der Fußball ein starker Konkurrent. Auch bei den Mädchen sei der karnevalistische Tanzsport nicht mehr so begehrt. Das Angebot der Tanzschule sei breiter mit Hip-Hop, Modern, Contemporary, Standard, Latein. Bei der Fasnacht gebe es nur den traditionellen Marsch und den Showtanz. In Heßheim trainiert er seit acht Jahren die Jugendgarde und die aktive Garde. Ja, er sei ein strenger Trainer. Aber egal, wie schwer es fällt, „bei mir müssen die Mädels auch im Training lachen“, sagt Tim Dommermuth. Zu einem perfekten Tanz gehöre eben auch Mimik und Gestik. Und nur stetes Konditions- und Krafttraining sowie Dehnübungen lassen den Bühnentanz am Ende „leichtfüßig“ wirken. Die Mädchen machten das schon gut, „darauf bin ich stolz“, betont der Trainer. Aber die jungen Damen hätten auch Ehrgeiz. Belohnt wurden beide Garden bei einem Freundschaftsturnier 2017 in Karlsruhe mit dem ersten Platz. Das Thema des Tanzes, die Choreografie, die Musiktitel, das Medley – er macht alles selbst. Ideen kämen meist spontan. Er greife auch ältere Themen auf. „Ich setze es dann anders um, sodass es wie neu ist.“ Vor der Choreografie hört er die Musik zigmal. Die muss in sein Ohr, jeder Takt, jeder Wechsel, Höhen und Tiefen. Nummerierte Mensch-ärgere-dich-nicht-Figuren für die Tänzerinnen schiebt er hin und her und entwickelt so die Choreografie, die natürlich auch akrobatische Elemente enthält. Dagegen machen spontane Idee den eigenen Tanz aus. „Was mir im Training gefällt, präge ich mir ein.“ Nach 15 Jahren Tanz – bei den Vereinen Böhl-Iggelheim mit Partnerin Vanessa Ganser, dem Mannheimer Feuerio und jetzt den Hessemer Kiesbolle – zählten zunächst andere Prioritäten. Nach der Berufsausbildung zum Bankkaufmann etwa die eigene Wohnung. Musicaldarsteller sei sein Traum gewesen, aber als Familienmensch habe ihm das ständige „Aus-dem-Koffer-Leben“ missfallen. Tanzpädagogik habe er erwogen, Modedesign – „ich lege viel Wert auf mein Äußeres“ – schien ihm eine brotlose Kunst. „Man schafft es oder schafft es nicht.“ Aber wer weiß, vielleicht als Hobby? In der Freizeit reist Tim Dommermuth gerne, geht mit Hund Pino spazieren, hört Musik und ist leidenschaftlicher Helene-Fischer-Fan. Ihre Bühnenshows begeistern ihn. Mit ihr würde er gerne einmal tanzen.

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