Rhein-Pfalz Kreis Ein Dorf will glänzen

Viele Absprachen sind nötig, um das große Jubiläumsfest der Vereine am Nachtweideweiher zu organisieren: der Abteilungsleiter Mu
Viele Absprachen sind nötig, um das große Jubiläumsfest der Vereine am Nachtweideweiher zu organisieren: der Abteilungsleiter Musik beim GMV, Felix Haller (links), und Sportangler Ralf Kopecek.

Mit dem Feiern am See hat der Sportangler Ralf Kopecek schon jede Menge Erfahrung durch das Fischerfest. Aber bei diesem Fest am kommenden Wochenende ist er besonders mutig, denn gefeiert wird ohne Zelt unter freiem Himmel. Kopecek hat aber das Wetter der letzten zehn Jahre analysiert. „Das dritte Wochenende im Mai war immer gut.“ Trotzdem bittet er die Leute, auch bei Regen und Wind am Nachtweideweiher vorbeizuschauen. Die Lambsheimer Vereine wollten sich im Dorfjubiläumsjahr einbringen – lange bevor vom Bürgerfest und dem Festakt die Rede war. Sie merkten aber, dass nur ein früher Termin im Jahr funktionierte: Denn die Mitglieder der Folkloregruppe nehmen ihren Namen Bella Italia wörtlich und verbringen dort die Sommermonate. Und die jungen Musiker des Gesang- und Musikvereins (GMV) Volkschor können über Sommer auch nicht für ein Konzert im Spätjahr proben. „Dirigent Alexander Petry sagte, er wollte schon immer ein Konzert am See spielen“, erzählt Kopecek. „Und da war die Idee geboren.“ Sportangler Kopecek, bei dem organisatorisch die Fäden zusammenlaufen, setzt die verschiedenen Beiträge zu einem Puzzle zusammen: dem internationalen Familientag, bei dem viele Vereine mit im Boot sind. „Es soll kein x-beliebiges Seefest sein“, sagt er. „Lambsheim ist in allen Epochen international geprägt. Wir wollen mit musikalischen und kulinarischen Beiträgen diese Gemeinsamkeit darstellen und erlebbar machen.“ Auf den Germanenbraten zur Musik der Heuchelheimer Elwetritsche folgt am Sonntag daher Cevapcici in der Fischerhütte zu kroatischer Folklore von Cro-face akustic, denn aus dieser Region stammen die Betreiber der Beachbar. Flammkuchen serviert der deutsch-französische Freundschaftskreis, der am Freitag Besuch aus der Partnerstadt St. Georges bekommt. Die Gäste bringen den passenden Rotwein mit, den man zu Chansons und Akkordeonmusik von Julie André und Laurent Leroi genießen kann. Wer lieber Bier mag, kann sich vom geprüften Biersommelier der Karlsberg-Brauerei spanisches Lager oder elsässisches Schwarzbier einschenken lassen. Legendär sind die Reiskugeln und die Pizza, die die Mitglieder von Bella Italia nach Omas Rezept kreieren, untermalt von italienischen Hits des Duos Raggi del Sole. Eine turbulente Show erwartet Ralf Kopecek von der Band Superjam, die mit ihrem Reggae von Love, Peace und Freedom erzählen. Aus London wird als Gast Cecil Reuben, der jamaikanische „Raggamuffin Grandmaster“ eingeflogen. Auch an die Kinder ist gedacht. Neben Karussell und Süßwarenstand lädt der Modellbauclub Lambsheim die Kleinen zum Basteln ein. Spontan haben die Erzieher des neuen Kindergartens Lambiland Kinderschminken angeboten. Bauchtänzerin Semira wird für Kinder und Jugendliche offene Tanzworkshops am Seeufer veranstalten. Wer zwischen Jubel und Trubel etwas Ruhe braucht, kann sich mit einem Spaziergang die Beine vertreten – mit Blick auf den See, auf dem idyllisch die Boote des Schiffsmodellbauclubs Frankenthal liegen. Etwas Ungewöhnliches soll die beleuchtete Nachtfahrt der Wasserfahrzeuge bei Eintritt der Dämmerung sein, meint Kopecek. „Die Modellbauer waren ganz begeistert von der Möglichkeit.“ Kunsthandwerk, Ausstellungen und Präsentationen können am Montag unter dem Motto „Kultur am See“ gezeigt und studiert werden, darunter Arbeiten des Turmmalers Willi Foltz. Weitere Teilnehmer sind erwünscht, ebenso Liveacts, die noch in der Vorbereitung sind. Sicher ist, dass ab 11 Uhr die Formation Gödes Jazzmags zum Frühschoppen spielt, und in lockerer Folge treten nachmittags Steeldrummer Philip Rodney aus Granada und die Afrotrommler um Bob Ley Camara aus Guinea auf. Einen ökumenischen Gottesdienst am See hatte sich Ralf Kopecek noch gewünscht. „Die Kirchen gehören zu so einem Jubiläum doch dazu.“ Schließlich wurde die Existenz Lambsheims durch einen Eintrag im Lorscher Codex vor 1250 Jahren bezeugt, „weil jemand der Kirche Land in Lambsheim geschenkt hat“. Die Pfarrer sind jedoch durch die Pfingstgottesdienste ausgelastet. „Ich möchte, dass die Besucher nach dem Fest sagen können, das Dorf hat was auf die Beine gestellt, nicht ich, nicht der Verein, sondern Lambsheim“, wünscht sich der Sportangler. „Der Name soll glänzen und den Leuten ein Begriff sein.“ Kultur regional

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