Rhein-Pfalz Kreis Die Spenden-Experten

Studenten mit sozialem Anspruch (von links): Philipp Heimbach, Sandra Henninger, Patrick Liebmann und Julia Steger.
Studenten mit sozialem Anspruch (von links): Philipp Heimbach, Sandra Henninger, Patrick Liebmann und Julia Steger.

Manche Organisationen werden mehr unterstützt als andere. Oft sind Kommunikationsprobleme die Ursache. Eine Mannheimer Studenteninitiative setzt hier an, will sozial engagierten Unternehmen und Non-Profit-Organisationen helfen, dieselbe Sprache zu sprechen und zusammenzufinden.

Es war ein Seminar über die Spendenstrategien von Unternehmen aus der Region, das zur Gründung der gemeinnützigen Studenteninitiative Fuso.Ma (Forum für Unternehmen und Soziale Organisationen Mannheim) führte. „In der Metropolregion Rhein-Neckar gibt es viele Unternehmen, die soziale Verantwortung übernehmen oder übernehmen möchten“, sagt Patrick Liebmann. Der 28-jährige Kultur- und Wirtschaftsstudent ist im Vorsitz der Initiative, die sich im August 2017 gegründet hat. Hinzu kommen über 400 regionale Non-Profit-Organisationen, die sich in den sozialen Dienst der Gesellschaft stellen, deren Einsatz aber häufig von Spendengeldern abhängig ist. Das Problem sei, so Liebmann, dass beispielsweise Organisationen, die Kinder unterstützen, unter Umständen einfacher Spenden akquirieren als solche, die sich drogenabhängiger Menschen annehmen. Es kommt zu einer Ungleichverteilung der Gelder. Doch warum ist das so? „Es hat sich herausgestellt, dass Kommunikationsschwierigkeiten bestehen“, erklärt der Student, dass Unternehmen und soziale Organisationen verschiedene Sprachen sprechen. „Wir wollen beide Parteien zusammenbringen und mit ihnen diskutieren“, sagt seine Kommilitonin und Schatzmeisterin des Vereins, Julia Steger. Dabei streben die Studenten einen Austausch auf Augenhöhe an. Dafür nehmen sie auch Wissenschaftler mit ins Boot, unter anderem vom Lehrstuhl für Unternehmensverantwortung. Patrick Liebmann nennt ein Beispiel: „Non-Profit-Organisationen konzentrieren sich oft auf die Weihnachtszeit, um Spenden zu akquirieren. Denn da wird traditionell mehr gegeben. Gleichzeitig werden die Unternehmen in dieser Zeit mit Spendenanfragen überhäuft.“ Das Ergebnis: Die Unternehmen sind überfordert, wissen nicht, wem sie etwas geben sollen. Im Fall einer Ablehnung fragen sich Organisationen dagegen, ob ihre soziale Thematik eventuell nicht gut ankommt. „Es sind zwei Welten, die ein gemeinsames Ziel haben: zu helfen“, gibt der Student Philipp Heimbach zu bedenken. Fuso.Ma sieht sich als Plattform beziehungsweise als kommunikative Schnittstelle. Dazu plant die Studenteninitiative mehrere Veranstaltungen pro Jahr. Ein erstes Kennenlernen im März an der Uni „war ein toller Erfolg“, sagt die 25-jährige Kultur- und Wirtschaftsstudentin Sandra Henninger. Rund 90 Teilnehmer kamen. „Es wurde ein emotionaler Abend mit ehrlicher Diskussion“, erzählt sie. Die Rückmeldungen zeigten, dass sich die Initiative auf dem richtigen Weg befindet. Kontakt Unternehmen und soziale Organisationen, die sich für die Initiative interessieren, erhalten über vorstand@fusoma.de Kontakt zu den Ansprechpartnern.

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