Frankenthal „Das Wetter war gut, die Stimmung war gut“

Mit einer Bilanz des Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes und den Vorbereitungen auf die Maifeier hat sich der DGB-Stadtverband bei seiner monatlichen Sitzung am Dienstagabend beschäftigt. Die Bilanz des Vorsitzenden Rüdiger Stein: Den Gewerkschaften gelinge es, Kraft zu entfalten, wenn ihre Aktionen für die Bürger spürbar würden, etwa durch Ausfälle im Nahverkehr.

Stefan Westerkamp (Verdi) bezeichnete die große Kundgebung in Ludwigshafen vergangene Woche als großen Erfolg: „Das Wetter war gut, die Stimmung war gut.“ Vor der Einigung der Tarifparteien am frühen Mittwochmorgen in Potsdam plädierten die Frankenthaler Gewerkschafter nicht für eine rein prozentuale Erhöhung, sondern für einen einheitlichen Sockelbetrag, der die mittleren und unteren Gehaltsstufen stärke. Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes leide nicht nur unter der im Vergleich zur Industrie schlechten Bezahlung, beispielsweise von Ingenieuren, war sich die Runde im IG-Metall-Haus einig. Auch in den niedrigeren Gehaltsstufen sei der Fachkräftemangel spürbar. Personal sucht infolgedessen auch die Sparkasse Rhein-Haardt „in allen Bereichen“, wie Westerkamp berichtete. Die Fluktuation sei höher als noch vor einigen Jahren. Das Geldinstitut habe zum 1. April seine Öffnungszeiten geändert. Seitdem haben die Filialen außer donnerstags auch an Montagen bis 18 Uhr offen, dafür gehe es an allen Tagen erst um 9 Uhr los. „Jetzt muss man abwarten, wie die Resonanz der Kunden ausfällt“, so Verdi-Mann Westerkamp. Auf vollen Touren läuft nach Mitteilung von Rüdiger Stein die Vorbereitung auf die traditionelle Veranstaltung am 1. Mai auf dem Frankenthaler Rathausplatz. Los geht es um 13 Uhr mit Musik der Band „Konzept Los Variabel“. Um 14 Uhr spricht Günter Hoetzl, Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal. Danach spielt mit „Feier Department“ eine weitere Band. Auch ein gemeinsamer Auftritt der Singruppen von SPD, Naturfreunden und der Freireligiösen Gemeinde ist geplant. Mit Infoständen sind neben den Gewerkschaften auch die SPD, die Grünen und die Linken vertreten. Beim DGB-Bundeskongress im Juni werde über die Ergebnisse einer Umfrage debattiert, bei der die Zusammenarbeit mit den Stadt- und Kreisverbänden im Mittelpunkt stand. Dabei sei auch er für Frankenthal interviewt worden, sagte Stein. Er habe für die hier praktizierte offene Form des Engagements plädiert: „Man muss Menschen, die etwas machen wollen, auch etwas bieten.“

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