Frankenthal Das Auge der Redaktion

Mittendrin statt nur dabei: Karl Heinz Abel bei der Eröffnung des Strohhutfestes.
Mittendrin statt nur dabei: Karl Heinz Abel bei der Eröffnung des Strohhutfestes.

Seine Kamera hatte er immer griffbereit. Fünf Jahrzehnte lang war er als Fotograf für die RHEINPFALZ-Lokalredaktion Frankenthal im Einsatz. Am Sonntag ist er im Alter von 87 Jahren gestorben: Karl Heinz Abel.

Menschen zu porträtieren, Ereignisse in Fotografien festzuhalten: Das war ein Hobby für den Pfälzer von Kindesbeinen an. Nach der Schulzeit lernte Karl Heinz Abel, 1930 in Frankenthal geboren, den Beruf des Drechslers, arbeitete dann beim Maschinenbauer Kühnle, Kopp & Kausch (heute: Howden Turbo). Sein Arbeitgeber ließ es zu, dass Abel daneben ab 1955 als freier Fotograf für die Lokalzeitung aktiv wurde. „Die Firma zeigte sich entgegenkommend“, schrieb der frühere Leiter der Lokalredaktion, Klaus Rhode, 1995 in einer Würdigung zum „40-Jährigen“. „Ihr Mitarbeiter durfte, wenn die Redaktion anrief – ,hopp, Karl, los, es brennt!’, den Arbeitsplatz verlassen. Einmal, auch zweimal. Jeweils war die Stechkarte zu drücken. Wurde der Fotograf allerdings zum dritten Mal an einem Tag zum dringenden Fotoeinsatz gerufen, dann war in der Firma zugleich Arbeitsschluss für ihn.“ Von der Kerwe zur Vereinsehrung, von der Frühlingsszene im Park bis zum Ministerbesuch, vom Sportfest bis zum Weihnachtsmarkt: Rund 1000 Kilometer legte Karl Heinz Abel nun pro Monat für die RHEINPFALZ zurück. Für viele war er erster Ansprechpartner der Redaktion und mitunter „Blitzableiter“, wenn etwas nicht ganz so geklappt hatte wie erwartet. Tag und Nacht dienstbereit zu sein, und das über viele Jahre – das erfordert enorme Einsatzbereitschaft und Disziplin. Karl Heinz Abel, ein Pfälzer mit Ecken und Kanten, brachte diese Tugenden mit. Er hatte Humor, er war ein Freund des offenen Worts – und er konnte, wenn etwa die Zeit drängte, auch deutlich werden. „De Karl“ war in Frankenthal und Umland bekannt wie ein bunter Hund. Aufzuhören – das fiel ihm 2004 sichtlich schwer. Gesundheitliche Probleme machten ihm in seinen letzten Jahren zu schaffen. Das Stadtarchiv hat seinen fotografischen Nachlass erworben. Die RHEINPFALZ-Redaktion erinnert sich mit großer Dankbarkeit an ihren langjährigen Mitarbeiter. Sie trauert mit den Angehörigen. Die Beisetzung von Karl Heinz Abel ist am Donnerstag, 23. August, 14 Uhr, auf dem Hauptfriedhof in Frankenthal.

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