Frankenthal Budget steht zu spät

Den Schütz-Porsche wird man im GT-Masters-Feld 2018 vergeblich suchen.
Den Schütz-Porsche wird man im GT-Masters-Feld 2018 vergeblich suchen.

«BOBENHEIM-ROXHEIM.» Sechs Jahre lang mischte das Team Schütz Motorsport in der ADAC-GT-Masters-Serie mit. Wenn am 14. April in Oschersleben das erste Rennen startet, werden die Bobenheim-Roxheimer mit ihrem Porsche 991 GT3 R nicht dabei sein. Als das Budget für die neue Saison endlich gestanden habe, seien bereits alle Startplätze belegt gewesen, erklärt Teamchef Christian Schütz auf Anfrage.

„Wir bedauern das sehr. Gerne wären wir auch in diesem Jahr wieder im GT Masters gefahren. Wir hatten in der Serie schöne Erfolge und hätten nach zwei durchwachsenen Jahren daran gerne wieder angeknüpft“, sagt Schütz. Doch bereits Ende 2017 – eine Frühmeldung für das nächste Jahr ist für die Teams schon kurz nach Saisonschluss möglich – sei das Starterfeld schon ziemlich voll gewesen. Für die Bobenheim-Roxheimer war laut Schütz eine Einschreibung zu einem so frühen Zeitpunkt noch nicht möglich: „Als kleines Privatteam können wir uns erst festlegen, wenn das Budget zu etwa 80 Prozent steht. Davor ist das einfach zu riskant.“ Ende Januar sei es dann bereits zu spät gewesen. „Als wir das Budget so weit zusammenhatten, waren alle Plätze weg“, berichtet Schütz. Ausnahmen gebe es auch für altgediente Teams nicht. „Wir hätten für dieses Jahr ein gutes Paket zusammenbekommen“, ist der Teamchef überzeugt. So habe Porsche Unterstützung zugesagt, unter anderem mit einem Werksfahrer. Außerdem sei man sich bereits mit Marvin Dienst einig gewesen, der schon vor zwei Jahren für die Bobenheim-Roxheimer in der GT-Masters-Serie fuhr. Teamchef Christian Schütz hat schon im vergangenen Jahr mit Blick auf das gestiegene Leistungsniveau im GT Masters angemerkt, dass man nur noch mit zwei professionellen Fahrern konkurrenzfähig sein könne, seit immer mehr Teams mit Werksunterstützung in die Serie drängen. Schütz Motorsport will sich nun vorerst auf sein eigenes Kundensportprogramm konzentrieren. „Damit verdienen wir ja unser Geld“, erklärt Schütz. Der Porsche 991 GT3 R soll im Porsche Sports Cup, einer Serie für Amateurrennfahrer, zum Einsatz kommen. „Wir haben in den letzten Wochen viel getestet und sind gerade dabei, das Auto auf die Saison vorzubereiten“, berichtet Schütz. Auch im professionellen Motorsport wollen sich die Pfälzer wieder engagieren. So sei ein erneuter Anlauf im GT Masters im kommenden Jahr denkbar. „Wir können uns das vorstellen“, sagt Schütz. Für dieses Jahr denke man über die Teilnahme an Einzelveranstaltungen wie den 24 Stunden von Spa nach. Dabei könne man auf das eigentlich für die GT-Masters-Serie geschnürte Paket zurückgreifen, so Schütz. Spruchreif sei aber noch nichts. Der Teamchef selbst mischt als beratender Ingenieur für das britische Porsche-Team Craft Bamboo Racing weiter in der asiatischen Blancpain-Serie und nun auch in der Interkontinental-GT-Meisterschaft mit. Schon Anfang Februar war Christian Schütz für die Briten in der Interkontinental-GT-Meisterschaft beim Zwölf-Stunden-Klassiker im australischen Bathurst im Einsatz. „Ein im positiven Sinn total verrücktes Rennen“, meint Schütz. Der von ihm mit betreute Euro-Mechanika-Porsche mit Laurens Vanthoor, Kévin Estre und Earl Bamber am Steuer wurde als Dritter abgewunken, wurde dann aber wegen einer Zeitstrafe auf den fünften Platz zurückversetzt.

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