Rheinland-Pfalz Aufnahmestopp für Altera Senioren-Domizil

Landesamt reagiert auf Mängel bei Pflege und Personal

«Frankenthal.» Das Altera Senioren-Domizil Frankenthal darf bis mindestens Ende Juni keine neuen Bewohner aufnehmen. Die beim Landesamt für Jugend, Soziales und Versorgung angesiedelte Beratungs- und Prüfbehörde hat damit nach eigenen Angaben auf gravierende Mängel in der Pflege und beim Personal reagiert. Teil der Auflagen, die Ende Februar ausgesprochen wurden, ist neben dem Aufnahmestopp, dass Altera „unverzüglich“ die vakanten Posten der stellvertretenden Einrichtungs- und der Pflegedienstleitung besetzt. Das Landesamt verpflichtet die Betreibergesellschaft des erst vor gut fünf Jahren eröffneten Altenpflegeheims dazu, dass mindestens 55 Prozent des eingesetzten Personals ausgebildete Fachkräfte sein müssen. Der Behörde sind darüber hinaus monatlich die Dienstpläne vorzulegen, und Altera muss ein „externes Qualitätsmanagement“ einführen. Die jetzigen Sanktionen gegen den Betreiber der Einrichtung sind offenbar nicht die ersten. Das Landesamt berichtet auf RHEINPFALZ-Anfrage von drei weiteren Interventionen: 2014 gab es einen mehrmonatigen Aufnahmestopp. Auch 2015 und 2017 seien Mängel in der Versorgung der Bewohner festgestellt worden. Der aktuelle Anlass ist offenbar der Fall einer 92 Jahre alten Frau, über den die „Wormser Zeitung“ berichtet hatte. Die alte Dame soll sich bei einem Sturz einen Armbruch zugezogen haben, der mehrere Tage nicht erkannt und deshalb auch nicht behandelt wurde. Direkt nach einer gemeinsamen Untersuchung der Vorwürfe mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen sei dann, so das Landesamt, zunächst mündlich und wenige Tage später per Bescheid der Aufnahmestopp erteilt worden.

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