Frankenthal Anfangstrio macht mächtig Druck

TuS-Spieler Jürgen Staab (links) konzentriert sich, während der Grünstadter Rainer Perner mit 1057 Holz Tagesbestleistung ablief
TuS-Spieler Jürgen Staab (links) konzentriert sich, während der Grünstadter Rainer Perner mit 1057 Holz Tagesbestleistung abliefert.

«GRÜNSTADT.» Die Kegler des TuS Gerolsheim erleben in der Zweiten DCU-Bundesliga Mitte eine verrückte Saison. Bislang lief es für die heimstarken TuS-Herren auswärts nicht allzu gut. Am Samstag haben sie nun beim Tabellenzweiten KV Grünstadt knapp mit 6007:5991 Holz gewonnen. Bei einem günstigen Verlauf der restlichen Runde könnten die Gerolsheimer, die aktuell Dritter sind, noch weiter nach oben kommen.

Gewinnt Gerolsheim (18:12 Punkte) die übrigen drei Spiele gegen die SG Friedberg/Dornheim (12:18), Spitzenreiter Hainhausen (22:8) und Vorwärts Hemsbach (18:12) könnten die Pfälzer doch noch an die Tür zur Ersten Bundesliga klopfen. Allerdings muss der TuS am vorletzten Spieltag in Hainhausen antreten. Und auswärts haben die Gerolsheimer bisher keine Bäume ausgerissen. Sieben Niederlagen stehen auf fremden Bahnen derzeit zwei Siege gegenüber. Doch die jüngste Leistung in Grünstadt sollte den TuS-Herren Selbstvertrauen geben. Und zum Saisonabschluss muss Hainhausen auch noch in Grünstadt ran. Es könnte in der Gruppe Mitte der Zweiten Bundesliga also ein Saisonfinale wie aus dem sprichwörtlichen Bilderbuch geben. „Dramatik, viele Zuschauer – was für ein geiles Spiel. Das war Werbung für den Kegelsport“, sagte Gerolsheims Kapitän André Maul kurz nach der Begegnung in Grünstadt. „Es war ein nervenaufreibendes Derby.“ Die Gastgeber zeigten am Samstag ihre beste Leistung der Saison, doch die Gerolsheimer legten noch eine Schippe drauf. Anders als vor Wochenfrist bei der SG Viernheim/Hemsbach, als der TuS vom Endergebnis her nicht schlecht gespielt, aber keine kompakte Mannschaftsleistung hingelegt hatte. Da waren die Gastgeber besser, und die Gerolsheimer glaubten bereits, alles verspielt zu haben. Auch in Grünstadt lag der TuS zeitweise zurück, hatte da allerdings auch noch einige Würfe weniger absolviert als die Gastgeber. Am Ende rettete Gerolsheim 16 Holz Vorsprung ins Ziel. Das sah nach dem ersten Durchgang – in Grünstadt wird gleichzeitig auf sechs Bahnen gespielt – noch klarer aus. „Unser Matchplan ging auf“, berichtete der TuS-Kapitän. Das Gerolsheimer Anfangstrio mit dem seit Wochen glänzenden Marcel Emrath (1039), André Maul (1012) und dem in die Mannschaft gerückten Holger Mayer – mit 1046 Holz bester Gerolsheimer – machte Druck. Fast hätten die TuS-Herren im ersten Durchgang sogar die Marke von 3100 Kegeln geknackt. Da konnten der Ex-Gerolsheimer Roland Walther (989), Timo Fingerle (1019) und Thomas Hartig (1003) nur bedingt mithalten. Mit 86 Holz Vorsprung übergaben die Gerolsheimer an ihr Schlusstrio. „Holger war als Joker Gold wert. Er kennt die Bahnen in Grünstadt gut“, sagte Maul. Tobias Bethge, Christian Mattern und Jürgen Staab bauten den Vorsprung der Gäste dann auf ihren ersten Bahnen sogar noch auf 113 Holz aus. Doch Bethge bekam auf seiner letzten Bahn Schwierigkeiten, da fällte er nur 205 Holz. Auch Jürgen Staab (229) hatte zuvor besser gekegelt. Mattern erzielte auf Bahn drei (232) sein schlechtestes Ergebnis. Der Vorsprung des TuS schmolz, doch am Ende reichte es. Bethge (939), Mattern (996) und Staab (975) retteten die zwei Punkte. Bei den Grünstadtern wurde Christian von Krog (307) nach einem schwachen Start ausgetauscht, für ihn kam Ralf Buch (612). Weil Rainer Perner mit 1057 Holz überragend aufspielte und Fabian Buch 1004 Kegel fällte, hätten die Grünstadter fast noch die Wende geschafft. „Dass es hinten enger wird und es nicht mehr zu Topergebnissen kommt, ist nicht ungewöhnlich“, meinte Maul mit Blick auf den zunehmenden Druck. Doch auch das Gerolsheimer Schlusstrio habe seine Sache gut gemacht. „Auswärts holt man nicht oft mehr als 6000 Holz“, freute sich der Kapitän. Er hofft nun darauf, durch mehr Lockerheit doch noch den Sprung auf einen der beiden vorderen Plätze zu schaffen. „Wir müssen nicht aufsteigen, aber wir können. Grünstadt will das unbedingt.“

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