Frankenthal Adamslust: Behörde sucht nach historischen Spuren

Die Adamslust soll vier Wohngebäuden mit 20 Wohnungen weichen. Eine Bürgerinitiative protestiert gegen die Pläne eines Bauträger
Die Adamslust soll vier Wohngebäuden mit 20 Wohnungen weichen. Eine Bürgerinitiative protestiert gegen die Pläne eines Bauträgers.

Mitarbeiter der Landesarchäologie Speyer haben gestern den Boden auf dem Gelände der Adamslust untersucht. Das haben die Behörde selbst und die Stadtverwaltung auf Anfrage bestätigt. Erste Ergebnisse dieser Sondage sollen heute im Laufe des Tages vorliegen.

Wie berichtet, hängt von der Untersuchung und ihrem Resultat ab, ob und wie die für das Gelände bestehende Entwicklungspläne umgesetzt werden können oder nicht. Nach Vorstellung des Bauträgers, der das Grundstück erworben hat, soll das teils über zwei Jahrhunderte alte Ensemble vier Gebäuden mit in Summe 20 Wohnungen und einer Tiefgarage weichen. Für den Erhalt der Adamslust und damit gegen das Bauvorhaben hat eine Bürgerinitiative Unterschriften gesammelt. Sowohl die Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes und ein Gutachter im Auftrag der Stadt stufen die Adamslust allerdings als nicht denkmalwürdig ein. Die gestern vorgenommene Sondage galt insofern auch nicht dem historischen Gemäuer, sondern möglichen Bodenschätzen. Die Vorgehensweise bei der Untersuchung schildert David Hissnauer, für Frankenthal zuständiger Gebietsreferent der Speyerer Landesarchäologie, wie folgt: Es sei unter Aufsicht eines Grabungstechnikers über den Tag hinweg mit einem Bagger an mehren Stellen Boden abgestochen worden. Das Fahrzeug wiederum sei mit einer Schaufel ohne Zähne ausgestattet, um mögliche Relikte aus früherer Zeit nicht zu beschädigen, so der Fachmann. Über die gestern freigelegten Profile hinaus müssten auf dem Grundstück keine zusätzlichen Arbeiten seiner Behörde mehr stattfinden, sagte Hissnauer am Nachmittag auf Nachfrage. Es sei südlich und nördlich der Gebäude gegraben worden. Bewuchs und räumliche Enge hätten die Sondagegrabungen rund um die Adamslust etwas erschwert. Hissnauer will nun die Ergebnisse vom Montag heute mit dem Grabungstechniker aus seinem Mitarbeiterteam besprechen. Dann könne er Näheres zu möglichen Funden und Erkenntnissen sagen.

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