Frankenthal 7800 Fahrer begehen Unfallflucht

Ärgerliche Sache: die Folgen von Parkplatzremplern.
Ärgerliche Sache: die Folgen von Parkplatzremplern.

31.891 Verkehrsunfälle hat es 2017 im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz gegeben. Die Anzahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, wie aus den am Montag vorgelegten Daten hervorgeht. Positiv: Bei der großen Mehrheit der Unfälle blieb es bei Blechschäden.

Waren es 2014 noch 28.868 Unfälle, die das für Vorder- und Südpfalz zuständige Präsidium bearbeiten musste, so setzte danach ein Anstieg ein: auf 30.231 Verkehrsunfälle im Jahr 2015, 2016 waren es 31.203 und nun 31.891. Eine genaue Erklärung für diesen Anstieg gebe es nicht. Er sei vor allem auf eine Zunahme bei den kleinen Unfällen, also solchen mit Sachschäden, zurückzuführen, sagt Matthias Hagenbuch, Leiter des Sachbereichs 13 beim Präsidium. „Vielleicht hat sich das Meldeverhalten der Bürger geändert, dass sie nun auch öfter bei Bagatellen die Polizei rufen, um diese als Zeugen zu haben“, meint Hagenbuch. Erfreulich ist laut Statistik hingegen, dass es bei den Unfällen mit Verletzten zum ersten Mal seit 2013 wieder einen Rückgang gegeben hat: von 3658 im Jahr 2016 auf 3602.

Mehr als 5000 Unfallfluchten nach Ein- oder Ausparken

Ein großes Thema für die Polizei bleiben die Unfallfluchten. Meist stecken Parkplatzrempler dahinter. So zählte die Polizei 2017 insgesamt 7784 Unfallfluchten, davon waren 5215 Unfälle, die beim Ein- oder Ausparken passiert sind und bei denen der Verursacher dann weiterfuhr. Dass die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten bei knapp 43 Prozent liegt, ist laut Hagenbuch auf „das große Problem Zeugen“ zurückzuführen. Die Polizei könne hier nur an Bürger appellieren. „Ich sage immer, die Leute sollen sich vorstellen, dass sie mal die Betroffenen sind.“ Daher die Bitte von Hagenbuch: „Wenn Sie ein merkwürdiges Geräusch auf einem Parkplatz hören, schauen Sie doch mal hin und stellen sich dann auch als Zeuge zur Verfügung.“ Das sei wichtig, denn auch Kratzer im Lack könnten für die Betroffenen teuer und ärgerlich sein. Daher liege der Polizei viel daran, diese Fälle aufzuklären.

Mehr Unfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss

Der Blick in die Zahlen des Präsidiums für 2017 zeigt einen Anstieg bei den Unfällen, bei denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Beim Alkohol gab es eine Zunahme um 18 Fälle auf 541, bei Drogen sind es fünf mehr (insgesamt 74). Auch langfristig ist hier ein Anstieg zu erkennen: Alkoholbedingte Verkehrsunfälle waren bis 2014 rückläufig und hatten da mit 498 ihren Tiefststand. Ähnlich sieht es bei Drogen aus: Hier waren 54 Unfälle (2014) die niedrigste Zahl. Während beim Alkohol die Gruppe der 45- bis 64-Jährigen am stärksten bei den Verursachern vorkommt, sind es bei Drogen die 18- bis 34-jährigen Fahrer.

Auch Kontrollen in Sachen Handy-Verbot und Geschwindigkeit

Der Fokus bei Kontrollen liege neben Drogen und Alkohol auch auf dem Thema Handy-Verbot sowie auf der Geschwindigkeit. So kontrollierte die Polizei 2017 das Tempo von über einer Million Fahrern – es stellte sich heraus, dass jeder Zehnte zu schnell unterwegs war. Die Frankenthaler Zahlen werden in den nächsten Tagen vorgelegt.

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