Frankenthal 2312 Euro sollen Kinderarmut lindern

Mit begeisternder Musik Geld zu sammeln für bedürftige Kinder – das gelang dem Sonntagschor Rheinland-Pfalz am Sonntagnachmittag bei seinem Benefizkonzert im Bürgerhaus Heßheim. Die rund 300 Zuhörer spendenden stehend Applaus und honorierten die gelungene Darbietung nach drei Zugaben mit großer Spendenbereitschaft: Der Erlös von 2312 Euro kommt der Initiative „Kinderglück“ der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz zugute, die sich landesweit um bedürftige Kinder kümmert.

Eröffnet wurde das Konzert unter dem Motto „Stimmen der Herzen“ mit fünf Liedern der Chorgemeinschaft Beindersheim/Dirmstein/Heßheim. Sie wurde 2016 gegründet und besteht aus Mitgliedern des MGV Liederkranz 1842 Heßheim – einem der ältesten Chöre im Chorverband Pfalz – und den Chören aus Beindersheim und Dirmstein. Chorleiter Alwin Dinges pflegt mit seinen Männern vornehmlich traditionelles Liedgut in harmonisch getragener Intonation. Mit einem „Hoch lebe die Pfalz“ begrüßten die Sänger das Publikum. Danach brachten sie mit „Die Loreley“ (Friedrich Silcher/Heinrich Heine) eine klassische Ballade und mit „Einmal noch die Heimat sehn“ einen traurigen 50er-Jahre-Schlager. Daneben gab es die beiden englischsprachigen Gospels „Down by the Riverside“ und „Swing“. Für Jubel im Publikum sorgten die 53 Frauen und Männer des Sonntagschors Rheinland-Pfalz. 2010 vom SWR mit einem Auswahlverfahren unter 400 Bewerbern zusammengestellt. Als Botschafter des Chorverbands Rheinland-Pfalz sind sie international unterwegs, gaben 2017 auch ein Konzert im Vatikan zum 80. Geburtstag von Papst Franziskus. Enthusiasmus und Idealismus bringen die Auswahlsänger aus allen Regionen des Landes mit zu ihren monatlichen Probewochenenden. Zwischendurch investieren sie viel Zeit und Energie in die gemeinsame Sache und die Vorbereitung ihrer Auftritte. Alle Chormitglieder singen auf technisch hohem Niveau, dazu wird eine gute Gruppendynamik spürbar. So springt der Funke nach kurzer Zeit über ins Publikum. Der Sonntagschor pflegt ein zeitgemäßes Crossover-Repertoire und bildet damit einen breiten Querschnitt durch alle Bereiche der Chormusik ab. Historische Stücke wie „It Was a Lover and His Lass“ (Text von Shakespeare) und „A Round of Three Country Dances in One“ stehen neben klassischen Volksliedern. Eine besondere Herausforderung an die Sänger sind Lieder in modernen, komplex klingenden Kunstsprachen, die an historische oder afrikanische Idiome erinnern. Das „Exsultate Cantamos Festivo“, eine amerikanische Hymne für Großchöre mit einer Mischung aus Latein und Spanisch, intonierten die Sänger mit großer Strahlkraft. Ebenso das aus der Werbung bekannte Flieger-Lied „Adiemus“. Mit wechselnden Aufstellungen und choreografischen Elementen lieferte der Chor eine gute Show mit ausgefeilter Achtstimmigkeit. Selbst schwierige Passagen meisterten die professionell gecoachten Laiensänger mit Bravour. Besonders gefielen Leonard Cohens „Hallelujah“ und die beiden rockigen Popsongs „Barbar Ann“ und „Rama Lama Ding Dong“. Für Amüsement sorgte der szenisch dargebotene Prinzen-Hit „Gabi und Klaus“ mit den beiden Solisten Tracey Webb-Kolbinger und Rainer Hüsch. Und selbst ein 70er-Jahre-Schlager wie „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ von Jürgen Marcus wurde in der Chorversion wieder zu einem echten Hinhörer. Nach drei erklatschten Zugaben schloss das Konzert mit einem ergreifenden „Kein schöner Land“.

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