Donnersbergkreis Zwei späte Gegentore

«BINGEN.» „Schlechter waren wir nicht. Es war ein 50:50-Spiel. Dass am Ende zwei Standards die Partie entschieden, ist sehr unglücklich für uns.“ Spielführer Sencer Koc analysierte die Begegnung seines TuS Rüssingen beim neuen Verbandsliga-Tabellenführer Hassia Bingen treffend in wenigen Worten. 87 Minuten lang egalisierten sich beide Teams in einer kampfbetonten Begegnung mit einigen Nickligkeiten, dann sorgten die Rheinhessen durch Enes Sovtic (88.) und Mükerrem Serdar (90.+5) für den späten K. o. der Gäste.

Wer oben steht, hat das Glück häufig auf seiner Seite. Wer einen dünnen Kader hat, wird ebenso häufig noch zusätzlich bestraft. Zur Niederlage des TuS kam die Verletzung von Sabri Abichou hinzu, der sich in einem fairen Zweikampf im Mittelfeld unglücklich das Knie verdrehte und früh ersetzt werden musste. Schlüsselspieler Bartosz Franke musste wegen eines im Training erlittenen Innenbandrisses ohnehin zuschauen. Fazit: „In den letzten Minuten machen wir uns eine gute Leistung unnötigerweise kaputt“, so Koc, der lange Zeit als gefährlichster TuS-Akteur der Hassia das Leben schwer gemacht hatte. „Es war kein schönes Fußballspiel“, gab Hassia-Trainer Nelson Rodrigues zu, „denn das einzige, bei dem wir heute besser waren als der Gegner, das waren die zwei Tore.“ Zehn Minuten lang hatte Rüssingen Mühe, sich dem Binger Druck zu stellen. Fabian Liesenfeld mit zwei 25- Meter-Schüssen (1., 10.) und Dominik Bäcker (7.) fanden jedoch in TuS-Torsteher Gheorghe Dragota ihren Meister. Großes Glück hatten die Gäste, als sich Bäcker von der rechten Seite durchtankte, und TuS-Abwehrspieler Ante Zurak das Leder an den eigenen Pfosten bugsierte (9.). Danach verflachte die Partie spielerisch. „Wir sollten die erste Halbzeit schnellsten abhaken“, forderte Rodrigues beim Pausentee stellvertretend für alle. Der zweite Abschnitt wurde spielerisch etwas besser, wobei der TuS die beste Gelegenheit hatte, in Führung zu gehen. Von Halil Anli freigespielt stand Ivica Dzijan allein vor Kay Schotte. Der Hassia-Torwart konnte das Leder gerade noch zur Ecke lenken (56.). Angetrieben von Koc setzten sich die Pfälzer in dieser Phase immer besser in Szene, ließen den Bingern keine Räume. Den Schlusspunkt setzten die beiden Standards: Bei Philipp Schrimbs Ecke stand Sovtic blank und drückte das Leder aus kurzer Distanz zur Führung in die Maschen (88.). Serdar sorgte mit der letzten Aktion des Spiels nach Schrimb-Freistoß für die Entscheidung. So spielten sie TuS Rüssingen: Dragota - Mashadi, Dogan, Neziraj, Schwall - Zurak, Kavak - Anli, Koc, Abichou (23. Üzümcü) - Dzijan.

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