Donnersbergkreis Zwei Orchester, die sich liebgewonnen haben

Zwei Wochen lang sind die Gesangvereinskapelle Rockenhausen und das Akkordeonorchester Keiper im vorigen Oktober gemeinsamen durch den Westen der USA getourt. Jetzt haben die beiden Ensembles beim Frühjahrskonzert ihre Reise musikalisch noch einmal aufleben lassen – zur Freude der mehr als 300 Gäste in der Donnersberghalle, die das amerikanische Flair genossen und die Musiker für ihre durchweg gelungenen Darbietungen stürmisch gefeiert haben.

Vor allem die Musikauswahl der Gesangvereinskapelle stand ganz im Zeichen der Vereinigten Staaten von Amerika. Eröffnet wurde der Konzertabend von den jüngsten Musikern, dem Jugendorchester der Gesangvereinskapelle. Unter der Leitung von Heinz Gabelmann präsentierte das Bläserensemble unter anderem „Viva la Vida“, einen aktuellen Popsong. Für einige war es der erste Auftritt vor großem Publikum, den sie mit Bravour gemeistert haben. Ihre Stücke haben die jungen Musiker selbst angesagt. Im Übergang zu den „großen“ Musikern der Gesangvereinskapelle haben die beiden Ensembles dann gemeinsam das afrikanische Volkslied „Siyahamba“ gespielt.

Anschließend hat das Orchester unter der Leitung von Heiko Opp die Besucher mit ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten genommen. Moderator Bernd Fetzer, dessen Rednerpult passend zum Anlass mit dem Logo von Las Vegas und dem Schriftzug „US-Revival“ verziert war, stimmte die Zuhörer mit kleinen Anekdoten zum jeweiligen Titel und seiner Entstehungsgeschichte gekonnt auf die folgende Musik ein. Ergänzend sind auf einer Leinwand über der Bühne Fotos der USA-Reise gezeigt worden.

Stücke von Frank Sinatra gehörten natürlich ebenso zum Programm wie die berühmte Western-Film-Musik von Ennio Morricone. Dieser habe, so Fetzer, einmal gesagt: „Musik braucht Raum, um sich entfalten zu können.“ Diesen Raum gewährte die Kapelle der Musik an diesem Abend reichlich. Die Stücke zeigten das vielfältige Können des Ensembles. Sechs Querflöten, elf Klarinetten, sechs Trompeten, Oboe, Tenorsaxofon, drei Altsaxofone, zwei Hörner, zwei Posaunen, drei Tuben und Schlagwerk bildeten den Klangkörper der Gesangvereinskapelle und boten jede Menge Abwechslung. Jede Instrumentengruppe war gefordert und konnte überzeugen – von langen Trillern, die die Flöten zu bewältigen hatten, bis hin zur abwechslungsreichen Percussion.

Nicht minder vielfältig war der Auftritt des Akkordeonorchesters Keiper, das natürlich bei dem „US-Revival“ nicht fehlen durfte. Die Musiker mit Dirigent Jürgen Dorsch haben sich musikalisch wieder Europa zugewandt und einen Mix aus englischer und italienischer Musik präsentiert. Mit „Music“ von John Miles hat das Orchester dann für Gänsehautatmosphäre gesorgt. Zum krönenden Finale des Frühjahrskonzerts haben sich dann die Gesangvereinskapelle und das Akkordeonorchester zu einem gemeinsamen Klangkörper vereinigt. Mehr als 60 Musiker haben gemeinsam auf der Bühne gesessen und das Concerto d’Amore gespielt – nach Aussage der Verantwortlichen als Zeichen dafür, dass sich die Gruppen während ihrer gemeinsamen Konzertreise im vergangenen Jahr „liebgewonnen“ haben. Das war Musik fürs Herz und man hatte den Eindruck, dass die beiden Ensembles schon immer gemeinsam spielen würden. Zum Abschluss waren die Zuschauer zu einer musikalischen Zugfahrt durch Oregon eingeladen.

Die Akteure sind begeistert beklatscht worden und um eine Zugabe nicht herum gekommen. Somit gab es am Samstag gleich mehrere Gründe zum Feiern: das gelungene Frühjahrskonzert, das Debüt von Cedric Cullmann, Aaron Buschmeyer und Benjamin Vettermann bei der Gesangvereinskapelle sowie der Geburtstag von Benjamin Vettermann: Dieser ist jetzt mit elf Jahren das jüngste Mitglied des Orchesters. (cwa)

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