Donnersbergkreis „Zusammenarbeit muss optimiert werden“

Essen, trinken, Freunde treffen, sich unterhalten lassen: Natürlich hat die Rockenhausener Gesundheitsmesse auch einen geselligen Aspekt. Darüber hinaus sollen aber die teilnehmenden Akteure aus dem Gesundheitswesen am Sonntag, 4. Mai, von 10 bis 17.30 Uhr in der Donnersberghalle Fragen stellen und Strukturen finden, „die nicht nur die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum weiterhin gewährleisten, sondern diese auch bedarfsnotwendig weiterentwickeln“. Das betont Rudi Zapp, Leiter der veranstaltenden Stadtmarketing-Projektgruppe Gesundheit, Sport, Soziales.

Der „Cheforganisator“ sieht aufgrund des demografischen Wandels einerseits, des Ärzte- und Fachkräftemangels im Pflegebereich andererseits Handlungsbedarf. Wobei Zapp keinen Hehl daraus macht, dass er die von ihm als solche titulierte „Gesundheitsstadt“ gut aufgestellt sieht: Rockenhausen könne mit „zahlreichen ambulanten, stationären und nachstationären Unternehmungen, Praxen, Dienstleistungsbetrieben und Einrichtungen aufwarten“. 1500 Arbeitsplätze werden in den Bereichen Gesundheit, Sport und Soziales vorgehalten – damit sei die Stadt nicht nur „attraktives Mittelzentrum“, sondern auch „überregionaler Versorger“ rund ums Thema Gesundheit. Dazu zählt neben „seinem“ Westpfalz-Klinikum – Zapp ist Geschäftsbereichsleiter Donnersberg/Marketing – auch das vor zehn Jahren in Nachbarschaft des Krankenhauses angesiedelte Pfalzklinikum für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Doch Stillstand ist bekanntlich Rückschritt – Zapp hat in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, für wie wichtig er vor allem im ländlichen Raum mit weiten Wegen und eingeschränkter Mobilität gerade der älteren Menschen eine stärkere Vernetzung der Angebote im Gesundheitssektor hält. Dabei gehe es unter anderem um die Frage, wie künftig „die sektoralen Abgrenzungen der ambulanten, teilstationären, stationären und nachstationären Behandlung vermieden werden können“. In Sachen Ausbau von Kooperationen im Gesundheitswesen bestehe ein erheblicher Handlungsbedarf, so Zapp. Dafür sei es dringend erforderlich, „die spezifischen Kompetenzen der Akteure zu bündeln und ihre Zusammenarbeit zu optimieren“. Dies gelte auch und gerade für die Stadt Rockenhausen, die für ihre Größe über eine erstaunliche Palette an Gesundheitsdienstleistungen verfüge. Dabei solle „eine Kooperation regionaler Akteure als übergeordnetes Ziel eine integrierte Versorgung der Patienten ermöglichen“. Anders gesagt: Dort, wo viele Angebote vorhanden sind, ist es umso wichtiger, dass die verschiedenen Akteure zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Erste erfolgsversprechende Ansätze gebe es etwa mit dem im März gestarteten Modellprojekt „sektorübergreifendes Entlassmanagement in der Westpfalz“: Hierbei sollen „verbesserte Prozesse bei der Aufnahme und dem Entlassen von Patienten die Abstimmung zwischen Haus- und Facharzt, Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen und anderem mehr maßgeblich erleichtern“, betont Zapp. Zwar ist das Entlassmanagement gesetzlich vorgeschrieben – gerade am Westpfalz-Klinikum werde aber besonderen Wert auf dessen Umsetzung gelegt. Dies sei nicht zuletzt daran zu erkennen, dass mit Iris Kesselheim eine Fachkraft speziell mit dieser Aufgabe betraut worden ist. Ein wichtiger Baustein sei ferner die seit 2012 beziehungsweise 2013 im Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern und Rockenhausen angesiedelte Abteilung für Altersmedizin (Geriatrie): Diese habe „in bedarfsnotwendiger Weise bereits vielen alten Menschen geholfen, ihre Mobilität und Selbstständigkeit wieder zu erlangen“. Nicht zuletzt verweist Zapp darauf, dass sich in Rockenhausen derzeit im Fachärzte-Bereich einiges tut: So baue die Gemeinschaftspraxis Dr. Ruf/Dr. Niebergall auf dem Krankenhaus-Gelände eine neue Dialysepraxis. In dieses Gebäude werde außerdem die bislang unterhalb des Westpfalz-Klinikums angesiedelte Augenpraxis Dr. Grewing/Dr. Dillinger/Dr. Enke umziehen, ferner stehen Räume für bis zu zwei weitere Praxen zur Verfügung. Des Weiteren sei die Radiologiepraxis in der Luitpoldstraße von der Gemeinschaft Dr. Schäfer/Dr. Geling übernommen worden und erhalte mit Dr. Ulla Klippel eine permanente fachärztliche Besetzung. Somit könnten Patienten künftig täglich in Rockenhausen CT und MRT machen – dies bedeute „nicht nur eine verbesserte ärztliche Präsenz, sondern auch eine Ausweitung der radiologischen und diagnostischen Möglichkeiten in Rockenhausen“; weitere Mosaiksteine, den Status als „Gesundheitsstadt“ zu erhalten beziehungsweise auszubauen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Zapp in diesem Prozess auch der Gesundheitsmesse einen nicht unerheblichen Anteil beimisst. Was nichts daran ändert, dass am Sonntag auch essen, trinken, Freunde treffen und sich unterhalten lassen eine wichtige Rolle spielen ... (kra)

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