Donnersbergkreis Zur Sache: Was genau ist ein Tornado?

Das Wort „Tornado“ kommt aus dem Spanischen von „tornar“, was „drehen“, auch „sich (um)drehen“ bedeutet und sich aus dem lateinischen „tornare“ entwickelt hat. Landläufig bezeichnet man mit diesem Begriff eine Luftsäule oder einen schlauchförmigen Luftwirbel, meist um eine senkrechte oder schräge Drehachse. Er erstreckt sich von der Wolkenuntergrenze bis zum Boden. Ein Tornado kann entstehen, wenn bei aufsteigender Luft starke Temperaturgegensätze herrschen. Dabei wird ein rotierender Aufwindschlauch erzeugt Ein Tornado kann zwischen wenigen Sekunden und etwa einer Stunde dauern. Er kann Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern erreichen, sein Durchmesser kann zwischen 50 bis mehrere hundert Meter betragen. Auf seinem Weg hinterlässt er eine Schneise der Verwüstung. Wenn er den Boden nicht oder noch nicht erreicht hat, spricht man von einer „Trichterwolke“, auch bekannt unter dem englischen Begriff „Funnel Cloud“. Weitere Bezeichnungen für einen Tornado sind Großtrombe, Windhose oder auch Twister. Über Wasser bezeichnet man ihn als „Wasserhose“, wobei „Hose“ auf ein älteres Wort für Schlauch zurückgeht. Anders als umgangssprachlich üblich, wo mit dem Begriff „Windhose“ oft generell plötzlich auftretende starke Winde bezeichnet werden, besteht physikalisch kein Unterschied zwischen einer Windhose und einem Tornado. Etwas anderes ist dagegen eine Fallböe (engl: Downburst): Sie wird häufig mit einem Tornado verwechselt, zumal die Schäden oft ähnlich sind. Allerdings handelt es sich dabei um kalte Luft, die in einem Gewitter schlagartig nach unten fällt und sich auf dem Boden linear ausbreitet. Von weitem sieht diese Wettererscheinung so aus, als ob ein Sack aus den Gewitterwolken herausfällt. In unmittelbarer Nähe sieht eine Fallböe aus wie eine weiße Wand. Der angerichtete Schaden ist meist sogar höher als bei einem Tornado, da meist eine größere Fläche betroffen ist. Die verheerendsten Tornados kennt man aus dem mittleren Westen der USA, diese Gegend ist auch als „Tornado Alley“ bekannt. In Deutschland liegt die Zahl der jährlich beobachteten Tornados bei mehreren Dutzend. Die Dunkelziffer dürfte allerdings hoch sein. (ajh)

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