Donnersbergkreis Zur Sache: Der Werdenfelser Weg

Der Werdenfelser Weg ist ein verfahrensrechtlicher Ansatz mit dem Ziel, Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen wie Bauchgurte, Bettgitter, Vorsatztische in Einrichtungen zu vermeiden. Er wurde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gegründet und wird dort seit 2007 mit großem Erfolg umgesetzt. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass Fixierungen zu einem erheblichen Verlust an Lebensqualität, zu psychischen und physischen Abbauprozessen führen. Spezialisierte Verfahrenspfleger für das gerichtlichen Genehmigungsverfahren von Fixierungen wurden in eigenen Schulungen fachlich fortgebildet, so dass sie über eine Kombination von pflegefachlichem Wissen über Vermeidungsstrategien und gehobenem juristischen Informationsstand über die rechtlichen Kriterien zu diesem Thema verfügen. Dieser Verfahrenspfleger diskutiert im gerichtlichen Auftrag jeden Fixierungsfall individuell und geht über den Zeitraum mehrerer Wochen, Alternativüberlegungen gemeinsam mit dem Heim und den Angehörigen durch. Fixierungen und andere freiheitsentziehende Maßnahmen wie auch die Unterbringung in geschlossenen Abteilungen bedürfen immer einer richterlichen Genehmigung. Diese wird heute nur noch auf sechs Monate ausgestellt. (jgl)

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