Donnersbergkreis Zur Sache 2: „Wiesbach zum Sturzbach geworden“
Für die Feuerwehr in der VG Kibo begann der gestrige Tag um 5 Uhr, im Bereich Vorholz war ein Baum umgestürzt. Dann kamen Alarmierungen aus Mörsfeld, wo einige Keller bereits vollgelaufen waren, berichtete Kibos Wehrführer Sascha Angst gestern um die Mittagszeit. Weitere Schwerpunkte waren Oberwiesen und Orbis.
In Oberwiesen sei der „Wiesbach zum Sturzbach“ geworden, sagte Ortsbürgermeister Andreas Thoni. „Ich wohne hier schon 30 Jahre, aber ich kann mich nicht erinnern, dass der Wiesbach schon mal so hoch stand.“ Das Gewässer sei über die Ufer gegangen, habe den Sportplatz unter Wasser gesetzt. Bis 11 Uhr sei das Wasser gestiegen, dann wieder etwas runtergegangen. Auch die Kläranlage habe kurzzeitig unter Wasser gestanden, das Problem habe man aber rasch in den Griff bekommen, so Thoni weiter. In Orbis hatte sich ein ans Neubaugebiet angrenzendes Feld so vollgesogen, dass der Ackerschlamm in Gärten und Keller einzudringen drohte, was aber letztlich nicht eintrat, so Sascha Angst. Bis Mittag hatten die Wehrleute für die verschiedenen Einsatzorte gut 300 Sandsäcke abgefüllt. Gegen 11 Uhr seien die Pegel allmählich wieder gefallen, aber die Alarmbereitschaft blieb zunächst: „Im Moment bereiten wir uns auf die nächste Welle vor, die Unwetterwarnung wurde bis 22 Uhr verlängert“, sagte Angst um die Mittagszeit. Am Nachmittag kam dann Entwarnung. Viel zu tun hatte die Wehr am Rothenkircherhof, wo der Wiesbach, dessen Bett unmittelbar an der Südseite des Hofes angrenzt, über die Ufer getreten war und sich auf Reitanlagen und in die Keller ergoss. Die Wehr habe die Keller leergepumpt und Sandsäcke verteilt. Inhaber Stefan Schneider sagte, auf dem Hof ein Hochwasser in diesem Ausmaß noch nicht erlebt zu haben. (bke)