EINSELTHUM Zum Tod von Robert Schindler: 45 Jahre lang verlässliche Stütze der Lokalredaktion

Robert Schindler.
Robert Schindler.

Noch vor vier Wochen war ein Bericht aus dem Gemeinderat Immesheim von ihm zu lesen – das kleine Dorf lag ihm neben seiner Heimatgemeinde Einselthum stets am Herzen. Nun erreichte uns die Nachricht, dass Robert Schindler im Alter von 83 Jahren gestorben ist. 45 Jahre lang war er im Zellertal unter dem Kürzel „sdl“ als freier Mitarbeiter eine verlässliche Stütze der RHEINPFALZ-Lokalredaktion.

Robert Schindler war dabei nie einfach nur ein nüchterner Chronist des Zeitgeschehens. Stets hatte er auch einen Blick für das Heitere und Kuriose, mit denen er seinen Berichten Würze und eine ganz eigene Note gegeben hat. Auch Konflikte scheute er nicht. Und er hatte eine klare Meinung und trat für sie ein – auch gegenüber der Lokalredaktion, wenn die mal was umformuliert hat, was ihm missfiel. „Machens, wie ichs Eich nuffgeb“, sagte er dann mit einem Schmunzeln – längst ein geflügeltes Wort in der Redaktion.

Die holte sich bei ihm nur selten einen Korb, wenn ein Berichterstatter gebraucht wurde; ob es um Gemeinderatssitzungen – auch in weiterem Umkreis – ging, um Konzerte von Musik- und Gesangvereinen, Fasnachten und Kerwen oder um das Vereinsleben. Dabei lagen ihm als überzeugtem und streitbarem Katholik zudem die Belange des Glaubens und des kirchlichen Miteinanders am Herzen. Altes kirchliches Brauchtum der Region machte er gerne zum Thema, um es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und die Philipps-Wallfahrt in Zell war für ihn stets ein erstrangiger Termin im Jahresverlauf. Besonders eng verbunden war Schindler mit der Kolping-Bewegung, um die er sich in jahrzehntelanger Mitgliedschaft viele Verdienste erworben hat bei der Einrichtung des Kolpingheims in Zell, als langjähriger Vorsitzender und nicht zuletzt als der „Mann mit der Pauke“ in der Kolpingkapelle. Die Diözese ehrte ihn für seine Verdienste mit der Pirminius-Plakette, die Kolpingfamilie mit dem Ehrenvorsitz.

Bei all dem verhalfen ihm nicht nur sein volkstümliches und geselliges Wesen, sondern auch der reiche Erfahrungsschatz eines umtriebigen, von Bürgersinn geprägten Lebens zu der ihm eigenen Authentizität. Dazu gehörte nicht zuletzt die politische Arbeit. Fünf Wahlperioden gehörte der Christdemokrat, der von Beruf Schuhmachermeister war, dem Verbandsgemeinderat Göllheim an, 15 Jahre dem Gemeinderat Einselthum.

Robert Schindler wird uns fehlen, wir werden uns stets dankbar an ihn erinnern.

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