Donnersbergkreis Zu Hause will’s nicht klappen
Alsenz. Die Alsenzer Nordpfalzschule, ein verwünschtes Pflaster. Wo sich die TuS Alsenz einst, angetrieben vom Publikum, in einen Rausch steigerte und punktete, gewinnt sie keinen Blumentopf mehr. Die schwache Heimbilanz verbesserte das Kellerkind der Volleyball-Rheinhessenliga auch am Samstag nicht: Es verlor den Abstiegs-Schlager gegen Tabellennachbar TuS Bingen-Büdesheim 1:3 – Heimspiele stehen nun keine mehr an.
Unverständnis, Frust, Ratlosigkeit. Was Peter Heß gegen 19 Uhr am Samstag erlebte, war in seiner Bitterkeit nicht zu toppen. „Das ist echt blöd gelaufen“, sagte der Coach. Und auch Tatjana Josten, stellvertretende Kapitänin der TuS Alsenz, nörgelte später nur konsterniert: „Richtig unnötig. Das war reine Kopfsache.“ Die TuS riss sich am Riemen, sie rackerte, sie glich einen Fünf-Punkte-Rückstand aus. Dann die Endphase des vierten Satzes: Alsenz mit Aufschlag – vergeben. Noch dreimal sollte der TuS der Fauxpas unterlaufen, viermal donnerte sie den Service ins Netz oder jenseits der Feldgrenzen. Unfassbar. „Zuletzt haben wir kaum Angaben verhauen. Hätten wir nicht gekämpft, wäre die Niederlage nicht so bitter. Aber das haben wir gemacht“, haderte Josten. 23:25 in Satz vier, 1:3 (18:25; 25:11; 14:25; 23:25) gegen einen TuS Bingen-Büdesheim, der bis Samstag einen Punkt hinter Alsenz lauerte. Jetzt zog er vorbei. Der Erfolgsschlüssel lag im taktischen Bereich: Der TuS stellte einen kompakten Block, überschlug die Alsenzer Defensive sprunggewaltig. „Dauerhaft ist das für die Mädels zermürbend. Ich habe gesagt: Habt Geduld, jeder rutscht mal in eine Fehlerphase“, bilanzierte Heß. Als die Rheinhessinnen aber im vierten Durchgang schwächelten, schaltete die TuS ab. Konzentration, Fokus – wie weggeblasen. „Wir haben viele unmögliche Bälle geholt. Bei denen hat einfach die Abwehr gestimmt, Bingen konnte sich umstellen“, sprach Josten vom Variantenreichtum strategisch starker Gäste. Die Heimschwäche ist es, die der TuS in der Endabrechnung das Genick brechen könnte. Nur fünf von 24 möglichen Punkten holte sie – eine triste Bilanz. Denn im Folgespiel direkt nach der ärgerlichen Niederlage wurde die TuS, trotz Satzgewinn, abgefertigt. „Der Gegner hätte jederzeit nachlegen können. Am Ende waren auch Kraft und Moral am Ende“, meinte Heß nach einem 1:3 (20:25; 25:21; 17:25; 16:25), für das die TGM Mainz-Gonsenheim III nicht ans Limit gehen musste. Der Spitzenreiter, nicht in Bestbesetzung, überrollte die TuS mit einem sicheren Angriff. „Irgendwann waren wir auch platt“, sagte Josten über ihre Sechs, der am Ende knapp vier Stunden in den Muskeln steckten. Die ständigen Abstiegsschlachten zehren von der Alsenzer Substanz. Eine dreiwöchige Pause vor dem Spiel bei Tabellenschlusslicht Worms kommt gerade recht… (ppp)