Eisenberg Wo Kinder an diesem Wochenende etwas ganz Besonderes erleben können

Die Landwirte der Region setzen auch in diesem Jahr ein Zeichen.
Die Landwirte der Region setzen auch in diesem Jahr ein Zeichen.

Die ganze schlimme Corona-Zeit ist zwar vorbei. Doch auch in diesen Tagen tut ein bisschen Freude durchaus not: Die Landwirte der Region setzen deshalb mit bunt geschmückten Traktoren ein Zeichen der Hoffnung.

„Zaubern wir den Kindern ein Lächeln ins Gesicht.“ Das war das Motto von Thilo Holstein (Kindenheim) und Alexander Seiler (Eisenberg), die 2020 den ersten Anlauf für die Hoffnungstour machten: große und kleine Traktoren, manche mit Frontlader und bunten Bildern im Heck, waren in der Region unterwegs. Am zweiten und dritten Adventswochenende wird es auf den Straßen des östlichen Donnersbergkreises und Rheinhessens nun schon zum dritten Mal zur Lichterfahrt kommen.

Erinnern wir uns: Im Dezember 2020 waren wegen der Corona-Pandemie Schulen geschlossen, das Vereinsleben lag brach und die Menschen durften sich nur mit Einschränkungen begegnen. Da hatten Thilo Holstein und Alexander Seiler die Idee, ihre Traktoren mit bunten Lichtern zu schmücken, durch die Ortschaften zu fahren und Kindern eine Freude zu machen. Spontan fanden sie gleichgesinnte Landwirte aus der Region und die Aktion konnte starten.

„Sehr holprig war der damalige erste Versuch“, erinnert sich Alexander Seiler, der mit seinem Team das Erdbeerland in Eisenberg bewirtschaftet. „Wir mussten lernen, dass man solche Vorhaben anmelden und genehmigen lassen muss, um die Sicherheit auf der Strecke zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr ging es schon besser und in diesem Jahr haben wir sogar Begleitung durch die Polizei“, erzählt der Eisenberger Landwirt.

Ein Lichter-Zug mit 35 Traktoren

Bevor sich die 35 Traktoren am Samstag vom Eisenberger Erlenhof aus in Bewegung setzen, ist stundenlange Kleinstarbeit nötig. Seiler braucht allein für einen großen Schlepper mit Frontlader rund 15 bunte Lichterketten, die verlustsicher montiert werden müssen. Zudem muss einiges aufgerüstet werden, denn man muss die notwendige Elektrizität auch unterwegs zur Verfügung haben. „Da werde ich an jedem Tag ein paar Stunden daran arbeiten müssen“, sagt er. Auch seine Kollegen aus der Landwirtschaft, die aus der gesamten Region kommen, seien Feuer und Flamme für die außergewöhnliche Ausfahrt. Die Reise führt, so weit möglich, immer über Ortsstraßen und zu bestimmten Zielen, an denen viele Kinder sind.

Seiler erinnert sich noch gern an die Momente, als die Landwirte durch die Straßen von Kerzenheim fuhren, und die Menschen am Straßenrand trotz widrigem Wetter ausharrten. Viele machten spontan eine kleine Glühweinparty unter Weihnachtsbeleuchtung und freuten sich mit ihren Kindern über die einmalige Atmosphäre.

Auch in diesem Jahr haben sich Freunde der Lichterfahrt vor allem in der Göllheimer Straße von Kerzenheim verabredet, in Stauf wird es im Bereich des Brunnens Glühwein geben. Im Laufe der Woche sind auch noch andere fleißige Helfer am Werk, die kleine Geschenke verpacken. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder eine sehr große Unterstützung durch Sponsoren“, sagt Alexander Seiler. Neben dem Einzelhandel haben auch einige Organisationen und Privatleute ihre Spendenbereitschaft bewiesen. Da die Lichterfahrt praktisch die ganze östliche Region des Donnersbergkreises und Teile von Rheinhessen betrifft, wurden insgesamt drei Fahrtrouten festgelegt.

Kinder bekommen Geschenke

„Insgesamt fahren wir acht Institutionen an und verteilen 400 Geschenktüten“, sagt Thilo Holstein. Darunter sind das SOS-Kinderdorf in Eisenberg und das Evangelische Kinder- und Jugendheim in Stauf. Der erste Termin der Lichterfahrt steht unter der Schirmherrschaft von Landrat Rainer Guth (parteilos), der auch selbst auf einem Traktor mitfahren will.

Termine

  • Samstag, 3. Dezember: Start um 16 Uhr am Erlenhof in Eisenberg. Dann geht es weiter über die Karl-Marx-Straße, Martin-Luther-Straße, Schwimmbad, Ostring (Steinborn) nach Stauf. Von dort über die Ramsener- und Hauptstraße von Eisenberg in Richtung Marktplatz und über die Kerzenheimer Straße nach Kerzenheim und dort durch die Eisenberger Straße zur Göllheimer Straße. Dann geht es weiter nach Göllheim bis zum Kreisel an der Feuerwehr, zurück Richtung Elbisheimer Hof, Marnheim, Weierhof, Bolanden, nach Kirchheimbolanden durch die Marnheimer Straße, Hitzfeldstraße, Greinerweg, Richtung Schillerhain zum Heilpädagogium und zum CJD, wo die Lichterfahrt gegen 21 Uhr endet.

  • Sonntag, 4. Dezember: Start um 16 Uhr an der Ortseinfahrt Albisheim, durch Albisheim am Haus Zellertal vorbei nach Immesheim, Ottersheim und Bubenheim. Von dort über Harxheim, Niefernheim und Zell nach Einselthum, wo die Lichterfahrt gegen 19 Uhr endet.

  • Am Samstag, 10. Dezember, geht es nach Rheinhessen. Start ist um 16 Uh in Monsheim (Edeka-Parkplatz), dann weiter nach Pfeddersheim, Leiselheim, Worms, Neuhausen, Herrnsheim, Abenheim, Gundheim, Flörsheim-Dalsheim zurück nach Monsheim.

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