Glückskolumne Wie Sie sich eine entspanntere Realität aufbauen

Wie kann man das Glück nicht aus den Augen verlieren?
Wie kann man das Glück nicht aus den Augen verlieren?

Endlich wieder Ferien, das nächste Fest steht vor der Tür, und es sind frühlingshafte Temperaturen zu erwarten. Alles könnte so schön sein – wenn da dieser Frust nicht wäre. An Weihnachten haben die Familien schon eingeschränkt gefeiert, und jetzt zu Ostern heißt es wieder: eingeschränkte Kontakte, möglichst klein feiern und unnötige Reisen meiden. Wie können Sie da gut mit Frust und schlechter Laune umgehen? Wie können Sie stattdessen mit Vorfreude auf die freien Tage blicken und zuversichtlich sein?

Es sind die hohen Erwartungen, die wir an den Alltag und auch all zu oft an uns selbst stellen. In unserer Vorstellung sind sie so groß geworden, dass die Erfüllung nicht immer funktioniert. Das gilt nicht allein auf die Ferien oder Ostern bezogen, sondern auf alle möglichen Hoffnungen oder Wünsche in unserem Leben: „Das wird der beste Abend unseres Lebens!“ oder „Mit dir bleibe ich für immer zusammen!“.

Selbstmitgefühl haben

Manchmal sieht die Realität dann anders aus. Das heißt nicht, besser oder schlechter, sondern einfach anders. Die Realität ist nun mal, wie sie ist. Die Emotionen, die zu dieser Realität entstehen, hängen mit unseren Erwartungen unserer vorhergehenden Wünsche und Vorstellungen zusammen.

Also wie können Sie lernen, die Realität anzunehmen? Mit Selbstmitgefühl und Akzeptanz können Sie die Vorfreude erleben und ändern, wie Sie über die Zukunft denken. Selbstmitgefühl ist eine natürliche Fähigkeit, wir kommen mit uns selbst in Kontakt, kümmern uns um uns selbst und können so mit Herausforderungen des Lebens umgehen.

In Zukunft umdenken

Bleiben Sie realistisch mit Ihren Vorstellungen, und gehen Sie freundlich mit sich selbst um. Überlegen Sie sich eine Alternative, die Sie mit in Ihre Erwartungen einbauen. Zum Beispiel an Ostern: „Ich freue mich, endlich in den Ferien in Urlaub zu fahren und Familie weiter weg zu besuchen. Aber es könnte sein, dass wir das noch mal in den Sommer verschieben und nur telefonieren.“

Natürlich dürfen Sie auch einfach mal frustriert sein! Emotionen gehören zu uns, und zwar alle, nicht nur Lachen und Freude, sondern auch Kummer und Wut. Es liegt an Ihnen, wie sie dem Ganzen Luft machen. Sie müssen nicht direkt reagieren, wenn Sie etwas ärgert. Legen Sie die Hände auf Ihr Herz und atmen Sie drei Mal tief durch. Nehmen Sie die Wärme Ihrer Hände wahr, sie wirkt beruhigend. Wenn es Ihnen möglich ist, schreiben Sie ihren Ärger auf. Wenn etwas Zeit vergangen ist, können Sie mit etwas mehr Abstand die Situation betrachten und reagieren.

Erwartungen herunterschrauben

Wenn Sie die Situation jetzt neu betrachten und Ihre Emotionen sich beruhigt haben, können Sie die Realität annehmen und akzeptieren. Ihnen kommen neue Ideen, die für Sie möglich und sinnvoll sind. Sie können gelassen akzeptieren, was nicht möglich ist, und offen sein für neue Möglichkeiten.

Das heißt, schrauben Sie die Erwartungen an eine „perfekte“ Zukunft herunter. Dann schauen Sie einer entspannten Realität entgegen.

Die Kolumne

Unsere wöchentliche Kolumne befasst sich mit der Frage, wie es gelingen kann, das Glück während der Pandemie nicht aus den Augen zu verlieren. Christine Weyers unterrichtet das Fach Glück an Schulen, mit ihrem Bruder Alex Gessner betreibt sie ein „Erlebnispädagogik- und Achtsamkeitszentrum“ (www.weyers-gessner.de) in Bischheim.
Christine Weyers.
Christine Weyers.
x