KIRCHHEIMBOLANDEN Wie Corona zu Spenden für die Tafel führte

Den Erlös der Spendenaktion der Belegschaft von Borg Warner Engineering übergaben Betriebsratsvorsitzender Volker Weis und Gesch
Den Erlös der Spendenaktion der Belegschaft von Borg Warner Engineering übergaben Betriebsratsvorsitzender Volker Weis und Geschäftsführer Hans-Joachim Retzlaff an Gabriele Röll-Speed und Michael-Rainer Klag (von rechts) von der Tafel Kirchheimbolanden.

Was macht ein Industrieunternehmen mit Möbeln, die es nicht mehr braucht? Diese Frage stellte sich vor einigen Monaten beim Entwicklungsunternehmen Borg Warner Engineering. Am Ende stand eine Idee, von der Bedürftige profitieren.

„Während der Corona-Zeiten haben wir alle gelernt, dass mobile Arbeitsplätze zukünftig den Arbeitsalltag bestimmen werden“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Retzlaff. Viele Mitarbeiter brauchten keinen fixen Schreibtisch mehr – darüber hinaus greift beim Unternehmen ein nicht unerheblicher Arbeitsplatzabbau. Bei Borg Warner Engineering werden ausschließlich technische Entwicklungen für die Borg-Warner-Gruppe durchgeführt, die später am Markt – überwiegend in der Automobilindustrie – platziert werden sollen.

Hierbei seien Bildschirmkonferenzen auch außerhalb der üblichen Arbeitszeit notwendig – aufgrund von Zeitverschiebungen zu den Kollegen in anderen Teilen der Welt. Man sei insgesamt zusammengerückt, schildert Betriebsratsvorsitzender Volker Weis. Übrig blieben Schreibtische, Bürostühle, Sideboards und Aktenschränke, die zur Verschrottung zu Schade waren. „Dann hatten wir die Idee, die Möbelstücke gegen eine Spende an die Belegschaft zu veräußern“, berichtet Weis. Gesagt, getan: Dabei kamen 3000 Euro zusammen.

Treibstoffpreise belasten die Tafel

Klar war von Anfang an, dass das Geld in der Region bleiben sollte. Schließlich fiel die Entscheidung auf die Tafel Kirchheimbolanden. In der Karl-Ritter-Schule, wo die Tafel an zwei Tagen pro Woche Lebensmittelspenden an Bedürftige abgibt, fand die Übergabe statt. Gabriele Röll-Speed und Michael-Rainer Klag, waren gerade damit beschäftigt, die Regale leer zu räumen, als der Geldsegen eintraf. „Wir können jede Geldspende gebrauchen“, erzählt Röll-Speed.

Mitglieder des Vereins sammeln mit Kleinbussen die Lebensmittelspenden rings um Kirchheimbolanden überwiegend bei Supermärkten ein. Die gestiegen Treibstoffpreise seien hierbei eine Herausforderung. Aber auch die Unterhaltung der Räumlichkeiten sowie Kühlgeräte erfordern eine gewisse zusätzliche finanzielle Unterstützung. Bei der Tafel Kirchheimbolanden haben an den beiden Ausgabetagen rund 150 Bedürftige die Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln einzudecken.

x