Donnersbergkreis Wenn die Arbeitswoche gesellig ausklingt

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Bereits zum dritten Mal fand am Freitag vergangener Woche die Veranstaltung „Göllheimer Wochenend-Opening“ im Hof des Uhlschen Hauses statt. Eine Gruppe von jungen Erwachsenen um die Göllheimerin Sina Graf lädt die Bevölkerung dazu ein, die Arbeitswoche gemütlich ausklingen zu lassen. Der Erlös der Getränke wird zu einem Großteil an gute Zwecke gespendet.

Manchmal muss man sich in Erinnerung rufen, was für schöne Ecken und Flecken sein Ort oder seine Stadt zu bieten hat. Das Göllheimer Wochenend-Opening ist so eine Erinnerung und lädt ein in den Hof des Uhl’schen Hauses, der mit seiner behaglichen Atmosphäre an einem lauen Freitagabend noch einmal Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Die Leute sitzen oder stehen zusammen bei Bier und Wein, die Kinder essen Brezeln und Pizzabrötchen. Die Tische und Bänke sind mit kleinen Dekogläsern und Kerzen geschmückt. Auch zwei Sitzecken mit Matratzen und Kissen laden zum Relaxen ein. Nicht allzu laute Hintergrundmusik klingt aus einem Lautsprecher, hindert die Gäste aber nicht am Reden. So hat Initiatorin Sina Graf sich das vorgestellt. Die 32-Jährige ist in Bockenheim an der Weinstraße aufgewachsen und ist es von daher gewohnt, dass die Leute freitagabends die Möglichkeit haben, bei gemütlichem Zusammensein, zum Beispiel in einem Weingut, die Woche ausklingen zu lassen. „In Göllheim gab es so etwas nicht, da habe ich die Leute gefragt, was sie von dieser Idee halten“, erzählt die Wahl-Göllheimerin. Als dann ihr guter Bekannter Tim Rokita sofort zugesagt hat, wurde aus der Idee langsam Realität. Als Ort wurde der Hof im Uhlschen Haus festgelegt, es wurde mit dem Gemeinderat gesprochen, und die Zusage wurde erteilt. Dann wurde ein festes Team – bestehend aus Graf und Rokita plus Barbara Koch, Pia Stark und Georg Ebel – gebildet. Dazu kommen an jedem Veranstaltungsabend flexible Helfer, die die Gruppe bei der Essens- und Getränkeausgabe unterstützen. Alle arbeiten ehrenamtlich. „Es geht ja für uns um das gemütliche Zusammensein und nicht um das Geldverdienen. So haben wir schnell entschieden, das zusätzlich Erwirtschaftete an soziale Einrichtungen zu spenden“, sagt Graf. Dabei war auch der lokale Bezug wichtig. Deswegen wurden das heilpädagogische Kinderzentrum und die protestantische Kindertagesstätte in Göllheim ausgewählt. Als eine Besucherin des ersten Abends die Lebenshilfe in Altleiningen vorschlug, wurde diese als dritte Einrichtung festgesetzt. Zwischen 17 und 18 Uhr sind in der Regel noch nicht so viele Leute da, aber dann wird es voller, die meisten kommen eher so gegen halb acht. Rund 100 bis 120 Personen sind es pro Abend, schätzt Graf. Familien, Jugendliche, Erwachsene, Rentner – alle Altersgruppen sind vertreten. Ronja und Lina, 17 und 19 Jahre alt, waren an jedem der drei Abende da. Ronja hatte sich bei der Erstausgabe des Göllheimer Wochenend-Openings als Helferin betätigt. Mitgebracht haben sie zwei kleinere Mädchen, auf die sie aufpassen, und auch diese beiden wollten wiederkommen. „Hier ist es einfach immer gemütlich“, sagen Ronja und Lina, „hoffentlich findet diese Veranstaltung auch nächstes Jahr wieder statt“. Gegen eine Wiederholung 2017 würde an sich nichts sprechen. Trotzdem ist Graf vorsichtig: „Wir müssen erst einmal reflektieren, das Aufwand-Ertrags-Verhältnis berechnen und das Konzept durchsprechen, dann sehen wir weiter.“ Als Privatperson habe man es natürlich schwerer, allerdings habe man auch die Werbemöglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft, sagt sie. Am letzten Tag sind auch die Vertreter der Einrichtungen da, an die gespendet wird, und zwar je 300 Euro. Mit dabei sind Inge Scheifling von der Albert-Schweitzer Kindertagesstätte, Richard Danner und Maria Burgmaier-Danner von der Lebenshilfe Altleiningen sowie Isolde Wendel-Mang vom Heilpädagogisch-Therapeutischen Kinderzentrum. |loc

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