Donnersbergkreis Wegen Regen: Dieses Jahr ist die Ernteperiode kurz

Die Getreideernte 2019 und 2020 war relativ früh. In diesem Jahr ist sie – gemessen an normalen Jahren – gut zwei Wochen hinterher. Das meint Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und selbst Landwirt in Göllheim, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Die Natur spiele den Bauern in diesem Jahr nicht in die Karten, so Hartelt.

Große Sorgenfalten hatten die Bauern bereits im April, der viel zu kalt und zu nass war. Danach folgte recht gutes Wachstum, doch nun bremst der Regen die komplette Ernte in der Region aus. Die Gerste ist nun vollreif und muss schnellstens geerntet werden. Um das beste Ergebnis zu bekommen, darf die Feuchtigkeit nicht über 14,5 Prozent sein, sonst leidet die Lagerfähigkeit des Getreides.

Die Abnehmer machen bei Überschreitung drastische Kürzungen beim Erlös, zahlen also deutlich weniger dafür. Viele Landwirte haben daher zu Hause eine Getreidetrockenanlage, die sie nutzen, und um darüber hinaus das wertvolle Gut auch noch zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen zu können, wird es zuerst eingelagert. Das ergibt unterm Strich noch mehr Sinn, wenn es sich um eine hohe Qualität des Getreides handelt.

Daher ist der richtige Zeitpunkt der Ernte ungeheuer wichtig. In diesem Jahr jedenfalls fehlen die Tage, in denen die Mähdrescher hätten laufen können. Nach und nach werden auch die anderen Getreidesorten wie beispielsweise Weizen und Dinkel reif, und man kann davon ausgehen, dass innerhalb kurzer Zeit dann die Ernte erfolgen muss. Das bedeutet, dass das Zeitfenster für die Ernte immer kleiner wird.

Voraussetzung dafür sind aber dennoch Sonnenschein, trockene Luft, und etwas Wind, der die Halme und den Boden abtrocknet. Natürlich müssen auch die technischen Geräte punktgenau funktionieren und Hartelt geht davon aus, dass die Mähdrescher in diesem Jahr wieder bis in die Nacht unterwegs sein werden. „Die Sonne hat noch nie einen Bauern vom Feld gejagt!“, meint Hartelt abschließend.

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