Standenbühl Wegen hohen Auflagen der Denkmalbehörde: Keine neuen Fenster für alte Schule

Die Fenster der Alten Schule in Standbühl können nur aufgearbeitet werden. Der Denkmalschutz verhindert eine Erneuerung.
Die Fenster der Alten Schule in Standbühl können nur aufgearbeitet werden. Der Denkmalschutz verhindert eine Erneuerung.

Für die Sanierung der Alten Schule hat der Gemeinderat die Aufträge vergeben. Die alten einfachverglasten Fenster müssen allerdings drinbleiben – die Auflagen des Denkmalschutzes würden den Finanzrahmen der Gemeinde sprengen.

Die Gemeinde Standenbühl investiert in ihr altes Schulhaus. Das ist auch nötig, denn im Gemeindebüro, wo sich sonst üblicherweise außerhalb von Coronazeiten der Gemeinderat trifft, fallen bereits die Tapeten von den Wänden. Außerdem findet im Rhythmus von vier Wochen ein Gottesdienst in einem weiteren Raum in dem historischen Gebäude statt. Dort bleibt in der historischen Bausubstanz aber weitgehend alles beim Alten, Wärmedämmung kommt nicht in Frage, weil die Interessen des Denkmalschutzes zu hohe Auflagen mit sich bringen.

„Unser Ziel war eigentlich, die einfach verglasten Fenster zu erneuern, allerdings hat uns die Denkmalpflege da einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärte Ortsbürgermeister Georg Pohlmann. Die bleiverglasten Fenster des denkmalgeschützten Gebäudes zu ersetzen, wäre dermaßen teuer geworden, dass der Gemeinderat das nicht anpacken wollte. „Wir haben uns dann entschieden, die Fenster in den Räumen, die nur sehr wenig genutzt werden, so zu belassen, wie sie sind und uns einen Malerbetrieb zu suchen, der die alten Fensterrahmen überarbeitet und neu behandelt“, so Pohlmann weiter.

Das bedeutet, dass die einfach verglasten Fenster erhalten bleiben, genau wie die alte Eingangstür, die ebenfalls nur überarbeitet werden soll. Denkmalgerechte Neuanfertigungen von Fenstern oder Tür wäre finanziell nicht zu stemmen gewesen.

Insgesamt gibt die Gemeinde für die Sanierung der Alten Schule 18.780 Euro aus, die fast komplett durch Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes gedeckt werden. Größte Position sind die Malerarbeiten an Fenstern und Türen, die 13.591 Euro kosten werden.

Erstaunt waren die Gemeinderäte über die enorme Preisdifferenz zwischen den beiden Angeboten. Bereits der zweitgünstigste Bieter lag mit seinem Angebot bei mehr als 33.000 Euro. Weitere 3865 Euro wird die Erneuerung und Aufarbeitung der Böden erfordern, die Elektroarbeiten schlagen mit 981 Euro zu Buche. Umgestellt wird die Beleuchtung auf LED-Licht.

Gute Nachrichten hatte Pohlmann auch für das zweite für das Gemeindeleben wichtige Gebäude im Ort. Das Dorfgemeinschaftshaus darf unter Auflagen wieder genutzt werden. „Dort findet jetzt wieder das Turnen statt, und bislang probten auch Musiker regelmäßig hier“, so Pohlmann. Die Gemeinde hat für das Sicherheitskonzepts wegen Corona Desinfektionsspender angeschafft.

Gemalter Zebrastreifen bringt Ärger

Weniger erfreulich sei hingegen eine Aktion von Scherzbolden aus dem Ort. Die hatten zur besseren Überquerung der Landesstraße 401 einen Zebrastreifen auf die Fahrbahn aufgemalt. „Das hat beim Landesbetrieb Mobilität keine Freunde hervorgerufen, denn eine solche Aktion stellt einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr dar“, erläutere Pohlmann. Er sagte allerdings auch, dass ein Fußgängerüberweg schon länger ein Wunsch der Bürgerschaft sei. Der LBM werde die Reste der improvisierten Querungshilfe entfernen, kosten werden die Gemeinde das nichts, so der Ortsbürgermeister. Damit in Standenbühl seitens des LBM überhaupt in Erwägung gezogen werde, einen Zebrastreifen zu installieren, müssten mindestens 50 Überquerungen pro Stunde im Ort gezählt werden, so Pohlmann.

Aktiv werden muss die Gemeinde rund um das Wasserhaus. Ausgerechnet dort seien die Birken eingetrocknet und drohen umzustürzen, so Pohlmann. Entfernt werden sollen die Bäume, eine wuchernde Hecke und auch ein Zaun. Dabei will der Beigeordnete Gerhard Müller mit einem Traktor helfen, den stark in der Hecke verwachsen Zaun zu entfernen.

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