Albisheim Warum Altertum und Moderne die Bauvorhaben behindern

Thema sind nicht die bereits zahlreichen römischen „Villae rusticae“ – die gut bekannten und erforschten Hinterlassenschaften römischer Siedlungsgeschichte: Nein, es sind Hinweise auf vorgeschichtliche Siedlungen mit dazugehörigen Gräberfeldern, die zeitlich bis in das Frühneolithikum – zweite Hälfte des sechsten Jahrtausends vor Christus – zurückreichen und die sich zuletzt deutlich verdichtet haben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Bestattungen der älteren Hallstattzeit (achtes und siebtes Jahrhundert vor Christus).
Es sei ein Brennofen aus dieser Zeit gesichert worden, neben Scherbenfunden und Gegenständen aus Metall, weiß Ortsbürgermeister Ronald Zelt. „Zurzeit werden die Fundstücke gesichtet und bestimmt. Im Spätjahr ist ein Info-Abend in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Heimatverein geplant“, kündigt er an. Auch ein Besuch der Ausgrabungsplätze soll dann möglich sein.
Experten hoffen auf weitere Funde
Was bedeutet das für die Gemeinde? Sie kann aktuell über 22 Bauplätze verfügen, bis Herbst sollen insgesamt 25 Bauplätze freigegeben werden. An dieser Stelle aber tritt die aktuelle Entwicklung auf den Plan: Zelt berichtet von einer Abfrage Anfang des Jahres bei 20 Interessenten. Demnach sei ein einziger Bauplatzverkauf tatsächlich veraktet, drei weitere seien in notarieller Bearbeitung. „Hier geht es uns genauso wie allen anderen Gemeinden, die Menschen können angesichts der gestiegenen Preise und veränderten Kreditbedingungen ihre Pläne nicht mehr umsetzen und verschieben sie oder orientieren sich neu“, konstatiert Zelt.
Auf drei geplanten Baugrundstücken herrscht noch bis zum Herbst Hochbetrieb: Die Fachleute der Landesarchäologischen Außenstelle Speyer hoffen dort, weitere aufschlussreiche Funde aus dem Erdreich zu holen. Für den geschichtsinteressierten Ortsbürgermeister ein kleiner Trost – wenn schon die Gemeindekasse nicht durch die geplanten Bauplatzverkäufe aufgefüllt werden kann.