Imsbach Von einem Ziegenbock, der auszog, die Autofahrer das Fürchten zu lehren

Nur ein Phantombild: So könnte Hannes aussehen.
Nur ein Phantombild: So könnte Hannes aussehen.

Wir Nordpfälzer sind ja in Sachen Wildwechsel eine Menge gewohnt. Ob Rehe, Füchse, Wildschweine oder Hasen: Wohl jeder, der auf den Straßen rund um den Donnersberg unterwegs ist, hat schon mal den Weg eines Tieres gekreuzt - im besten Fall, ohne dass Mensch, Tier oder Fahrzeug etwas passiert ist. Wer jedoch derzeit die Landesstraße 392 zwischen der B-48-Abzweigung an der Kupferschmelz und Imsbach befährt, der sollte besonders auf der Hut sein. Denn hier treibt gerade ein ungewöhnliches „Wildtier“ sein Unwesen: ein Ziegenbock.

Der Einfachheit halber sei dieser fortan Hannes genannt. Wieso Hannes? Nun, einen Hennes gibt es bereits – so heißen traditionell die Geißböcke, die seit Urzeiten als Maskottchen des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln dienen. Einen Erstliga-Vertreter können wir zwar in der Pfalz schon lange nicht mehr vorweisen – einen FCK haben wir aber auch. Also Hannes.

Wem Hannes gehört, ist nach Mitteilung der Kreisverwaltung bislang nicht bekannt. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass der umtriebige Zeitgenosse ohne Einwilligung seines Besitzers ausgebüxt ist. Jedenfalls hat sich Hannes in der Gegend um Imsweiler, Schweisweiler und Imsbach unauffällig unters Schwarzwild gemischt. Unauffällig deshalb, weil sein Fell ebenfalls schwarz ist. Nach Auskunft des Revierleiters für das Gebiet „Wittgemark“ ist er letztmals in der Nähe des Wambacherhofes gesichtet worden.

„Hannes“ hat keinen Bock, nach Hause zu gehen

Und hier, nahe der Einmündung der K 37 nach Falkenstein, hätte er neulich auch fast einen Unfall mit einem Motorradfahrer verursacht. Ohnehin präsentiert sich Hannes, obwohl er ja ein Männchen ist, offenbar ziemlich zickig: Laut Augenzeugen quert er des öfteren sowohl die Landes- als auch die Kreisstraße – glücklicherweise hat er bis dato noch keinen Verkehrsteilnehmer auf die Hörner genommen. Anscheinend hat er auch absolut keinen Bock, aus freien Stücken nach Hause zurückzukehren.

Hier hat aber nun die Untere Jagdbehörde etwas zu meckern. Und das zurecht: Schließlich gefährdet Hannes die Sicherheit der Autofahrer. Vier Wochen gibt daher die Kreisverwaltung seinem Besitzer Zeit, sich zu melden: unter Telefon 06352 710-111 oder per E-Mail an lherr@donnersberg.de. Ansonsten, so heißt es in der Pressemitteilung, „kann das Tier als herrenlos angesehen werden“.

Was das bedeutet, kann man sich leicht ausmalen: Der armen Sau – pardon, dem armen Ziegenbock – ginge es wohl an den Bart. Er sollte also schnellstmöglich schauen, dass er aus der Schusslinie kommt – sonst wird es bald eng für ihn. Womit man dann wieder beim pfälzischen FCK wäre ...

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