Donnersbergkreis Vom Baum-Genörgel zur Weihnachtszeit

„Filme“ lautete das Motto des Schiersfelder Kerweumzugs. Da durften die Schlümpfe nicht fehlen.
»Filme« lautete das Motto des Schiersfelder Kerweumzugs. Da durften die Schlümpfe nicht fehlen.

Die 2018 eingeführte Veränderung hat sich bewährt: Statt abseits vom Ort an der Grillhütte haben die Schiersfelder ihre Kerwe in der Ortsmitte rund um das Dorfgemeinschaftshaus vier Tage lang gefeiert. Sogar ein Schausteller war mit Wurfbude, Bimmelbahn und Hüpfburg angereist. Das Team des Vereins für Brauchtum und Kultur hatte mit der Versorgung der Gäste gut zu tun. Die erfuhren in der Kerwerede unter anderem, wie ein Tannenbaum zum Nörgel-Opfer wurde.

Zum Höhepunkt am Sonntag mit Kerweumzug und -rede kamen die Scharen von Schaulustigen auch aus umliegenden Orten an die Kreuzung, um den Lindwurm zu bestaunen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Filme“ stand. Da konnten die Schiersfelder aus erster Hand berichten – wurde doch für die RTL-Serie „Schwiegertochter gesucht“ vor Ort ausführlich gedreht. Grund genug für Ortsbürgermeister Ingo Lamb, sich auf seinen Porschetraktor Baujahr 1956 zu schwingen und sich des Themas anzunehmen. Einer anderen Serie, nämlich „Bauer sucht …“, widmete sich die Nachbargemeinde Sitters. Aus Finkenbach kam ein Beitrag, der sich der Reiselust in exotische Länder annahm. Die mündet bei der Rückkehr oft in die Feststellung: In der Heimat ist es doch am schönsten. Blau-gelbe Minions und blaue Schlümpfe mit weißen Mützen waren ebenso mit von der Partie wie ein aufgeblasener Drache aus der Jurassic World. Die Dorfjugend machte sich am Ende des Zuges als „party animals“ lautstark bemerkbar. Am Dorfgemeinschaftshaus übernahm Maren Neu kurzfristig die Rolle des Kerweredners, nachdem ein Trauerfall die ursprünglich geplante Rollenverteilung durcheinander gebracht hatte. Sie glossierte manch Heiteres – wie die Tatsache, dass der „OB“ auf den Hund gekommen ist –, aber auch Ernstes, wie die Fast-Auflösung des die Kerwe ausrichtenden Vereins, die in letzter Sekunde abgewendet wurde. Schönes wie der Ausflug ins romantische Mittelrheintal kam ebenso zur Sprache wie die auch in Schiersfeld anzutreffenden Nörgler, derentwillen der fix und fertig geschmückte Tannenbaum kurzerhand gegen ein prächtigeres Exemplar ausgewechselt wurde. Eine andere Auswirkung von Eitelkeit war die Anekdote der jungen Frau, die sich in fremden Gemächern frisch machen wollte und dabei Deo und Rasierschaum miteinander verwechselte, was natürlich bemerkt wurde. Und dann war da noch jener Zeitgenosse, der sein Auto kurz vor Antritt der Urlaubsreise mit dem falschen Kraftstoff betankte. Begonnen hat das viertägige Fest so, wie es auch endete: mit Freibier, spendiert vom Dorfchef. Samstags unterhielt Wolfgang Bayer aus Nußbach. Am Montag startete das Treiben mit einem zünftigen Frühschoppen, dem ein gemeinsames Mittagessen folgte.

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