Donnersbergkreis Viele Erfolge durch gute Arbeit

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WARTENBERG-ROHRBACH. Die Leichtathletik-Abteilung des TV Wartenberg-Rohrbach geht in das 18. Jahr ihres Bestehens. Seit Beginn waren etwa 400 bis 500 Kinder und Jugendliche aktiv. Dabei ist es gelungen, die Jugendarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln und beachtliche Erfolge zu erzielen. Zu verdanken ist dies in vielen Bereichen Abteilungsleiter Otto-Erich Juhler, der zunächst nur ein Hobby für seine Kinder suchte.

Im beschaulichen Wartenberg-Rohrbach wird gute Arbeit für junge Leichtathletik-Talente geleistet. Das hat sich herumgesprochen. Etwa 40 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren trainieren derzeit im Verein. Sie kommen in der Regel aus den Gemeinden des südlichen Donnersbergkreises. Die Regie führt Otto-Erich Juhler, Abteilungsleiter und Trainer in Personalunion. Unterstützung erfuhr er über die Jahre immer wieder von engagierten Eltern. „Durch meine Arbeit als Theologe bin ich gerade am Wochenende, wo die meisten Wettkämpfe stattfinden, oft beruflich eingespannt“, erklärt Juhler. Überdies befördert er auch immer Jugendliche, die Leitungskompetenz zeigen, zu seinen Assistenten. Bestes Beispiel hierfür ist die 17-jährige Lara Rössner, die gegenwärtig die Gruppe der Kleinsten eigenverantwortlich trainiert. Dass für die meisten der Weg mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter endet, sieht Juhler im Lauf der Dinge begründet: „Viele machen ihr Abitur und ziehen dann zum Studium weg. Die Nachwuchsarbeit ist da ein bisschen wie Eier auf einer Rolltreppe auszubrüten.“ Die jährlichen Zugänge an Jüngeren kompensieren jedoch meist den Schwund bei den Älteren. Angefangen hat alles 1999, als Juhler einen Verein für seine leichtathletikinteressierten Kinder suchte. Da es in der näheren Umgebung keinen gab, schuf er kurzerhand selbst eine Abteilung beim TV Wartenberg-Rohrbach. Als ehemals selbst aktiver Leichtathlet hat er klare Vorstellungen, was die Trainingsphilosophie betrifft: „Wir machen das schon leistungsorientiert und arbeiten auf Wettkämpfe hin.“ Er wolle, dass die jungen Athletinnen und Athleten ihre Stärken entdecken und sie so für die Leichtathletik begeistern. Ziel sei es das Selbstwertgefühl durch Erfolgserlebnisse zu stärken. Und diese gab und gibt es durchaus. Traten 2007 erstmals überhaupt Teilnehmer vom TV Wartenberg-Rohrbach bei den Pfalzmeisterschaften an, zählt man heute bereits zum festen Stamm und räumt regelmäßig Podestplätze ab. So auch dieses Jahr, als man mit den Titeln von Jonas Denonville (Dreisprung), Florian Henrich (60 m Sprint) und Elena Hartmann (60 m Hürden) gleich drei Pfalzmeisterschaften feiern konnte. Betrachtet man sich die Möglichkeiten des TV Wartenberg-Rohrbach, dann wirken diese Erfolge umso erstaunlicher. Mit der Infrastruktur großer Pfälzer Leichtathletikvereine wie dem ABC Ludwigshafen oder dem bundesweit renommierten LAZ Zweibrücken kann man nicht mithalten. Als Trainingsstätte dient hauptsächlich die Turnhalle der Gemeinde, die kaum 30 Meter lang ist und eine Außenanlage, die jedoch im vergangenen Jahr durch Hochwasser beschädigt wurde. „Das ist zwar schade, aber wir haben es auch zehn Jahre lang komplett ohne Außenanlage hinbekommen“, sagt Juhler. Die gute Arbeit, die der Trainer und seine Schützlinge leisten, bleibt nicht unbemerkt. Juhler erklärt: „Je mehr Erfolg man hat, desto mehr Talente bekommt man auch. Allerdings ist die Grenze der Auslastung fast erreicht. Schließlich soll die Qualität des Trainings nicht leiden.“ Wächst ein Talent leistungsmäßig über den TV Wartenberg-Rohrbach hinaus, bemüht sich Juhler, eine Lösung zu finden: „Ich suche dann einen passenden Verein und versuche zu vermitteln.“ Fragt man die Kinder und Jugendlichen nach ihrer Motivation für das Leichtathletiktraining, sind die meistgegebenen Antworten „Zeit mit Freunden verbringen“, aber auch „sich mal richtig auspowern“ oder „Frust ablassen“. Es scheint als läge das Geheimnis des Wartenberg-Rohrbacher Erfolges in dieser Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit. Beim Training selbst wird viel gelacht und neben den Übungen auch mal herumgealbert. Doch wenn es darauf ankommt, sind alle auf den Punkt konzentriert.

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