Donnersbergkreis Verflixte Entscheidungssätze

Denise Lembrich (beim Angriff) fehlte den Alsenzerinnen bei ihrem Gastspiel in Bingen-Büdesheim.
Denise Lembrich (beim Angriff) fehlte den Alsenzerinnen bei ihrem Gastspiel in Bingen-Büdesheim.

«Bingen-Büdesheim.» Der Titel war greifbar. Mit Siegen gegen den direkten Verfolger TSVgg Stadecken-Elsheim II und die TuS Alsenz wollten sich die Damen des TuS Bingen-Büdesheim am Wochenende vorzeitig die Meisterschaft sichern. Ein klarer Plan – zumal die erste Aufgabe des Tages machbar schien. Bingen gegen Alsenz, Erster gegen Sechster. Und die TuS ging auch noch personell geschwächt in sein Auswärtsspiel: Denise Lembrich und Lisa Müller fehlten. Satte 126 Minuten nach dem ersten Aufschlag analysierte Alsenz’ Trainer Peter Heß: Es war „kein schönes, kein hochklassiges Spiel“ – und das gegen einen Gegner, dessen Spielweise Alsenz nicht liege. Und doch konnte der TuS-Coach zufrieden sein: Seine Mannschaft hatte erneut gezeigt, dass sie die Qualität hat, auch gegen Spitzenteams mitzuhalten. Doch von Anfang an: Bingen zeigte, weshalb es in dieser Saison vorne steht. Die Mannschaft von Andrea Wild holte viele Punkte über die Mitte, setzte die TuS mit extrem diagonal geschlagenen Außen- und gezielten Hinterfeldangriffen unter Druck. Starke Aufschläge, überraschende Angriffsfinten – der Spitzenreiter machte es dem Gast nicht leicht. Und dennoch zeigte Bingen Schwächen. Nicht immer agierte die Mannschaft konzentriert und fehlerlos. Die TuS schaffte es zunächst aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Mit 15:25 unterlag sie klar in Satz eins, fand erst im zweiten Durchgang einen besseren Zugriff. Immer besser bekam Alsenz die Binger Angriffe in den Griff, setzte mit Aufschlägen und Schmetterbällen Nadelstiche. Der hart umkämpfte Abschnitt ging mit 25:22 an Alsenz. Bingen wirkte angezählt. Immer mehr Fehler schlichen sich ein. Und Alsenz, im Aufwärtstrend, ging im dritten Satz direkt in Führung und holte sich den Satz mit 25:18. Der erste Punkt war sicher – und Bingen unter Zugzwang. Mit harten und gezielten Aufschlägen fanden die Gastgeberinnen zurück ins Spiel. Die TuS hatte derweil mit einem weiteren Gegner zu kämpfen: der Sonne. Das einfallende Sonnenlicht machte der Alsenzer Annahme erheblich zu schaffen. Bingen zog auf 17:10 davon, holte sich den Satz mit 25:20. Die Partie musste in den Entscheidungssatz gehen, und Alsenz erwischte den besseren Start (3:1). Doch Bingen nutzte seine Chancen besser, zog leicht davon (5:8, 10:12). Als Bingen zum entscheidenden 13:15 traf war klar: Zum dritten Mal in dieser Saison musste Alsenz im Entscheidungssatz passen – stets gegen Spitzenteams der Liga. Zwei Spieltage vor Saisonende ist für Alsenz zwischen Abstieg und Rang vier noch alles möglich. Einen Platz vor Tabellenschlusslicht Weierbach, benötigt die TuS noch einen Satzgewinn aus drei Spielen, um nicht mehr auf den letzten Platz zurückzufallen. Zweimal noch bekommt es Alsenz mit Tabellennachbar TV Gau-Algesheim II sowie einmal mit Titelträger Bingen-Büdesheim zu tun. Heß weiß: „Das Restprogramm verspricht noch Spannung.“

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