Bolanden/Kibo/Marnheim Unwetter sorgt für überflutete Keller und Straßen – 66 Feuerwehreinsätze

Bei Familie Nielsen in Bolanden stand das Wasser vor der Gartentür zehn Zentimeter hoch und drang auch ins Haus ein.
Bei Familie Nielsen in Bolanden stand das Wasser vor der Gartentür zehn Zentimeter hoch und drang auch ins Haus ein.

Das Unwetter am Freitagabend sorgte für überflutete Keller und Straßen, auch ein Telefonmast stürzte um. Besonders betroffen waren Bolanden, Marnheim und Kirchheimbolanden. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz. Außerdem kam es zu Netzstörungen.

Von Hagel und Starkregen berichtet Uwe Nielsen aus Bolanden, als das Unwetter gegen 18 Uhr am Freitag begann. Schnell sammelten sich die Wassermassen an. „Um das Haus stand das Wasser circa 10 Zentimeter hoch. Der Kanal in der Straße schaffte es nicht, die Wassermassen zu fassen“, erzählte Nielsen später der RHEINPFALZ. „Bei uns im Haus kam das Wasser aus den Toiletten im Keller, aus dem Abfluss der Dusche und zu den Türen herein.“ Das Untergeschoss sei voller Schlamm gewesen. Mit Tüchern habe die Familie das Eindringen in die Zimmer verhindert. Erst nach drei Stunden pumpen und Wasser saugen, sei das Gröbste wieder weggeschafft gewesen. Der Hagel beschädigte Blumen im Garten und schlug die Blüten ab. Auch Christine Neff sprach von „gewaltigen Regenmassen über 60 Liter pro Quadratmeter“. Der Weierhof sei komplett überspült worden. Vor allem auf dem Friedhof wurde viel Schlamm angespült.

Die Polizei berichtet, dass es wegen des eingesetzten Starkregens im Bereich Kirchheimbolanden und Marnheim zu mehreren Verkehrsbehinderungen kam: Gullydeckel wurden herausgedrückt, Äste und Schotter blockierten die Fahrbahn und die B47 bei Marnheim wurde teilweise überflutet. Feuerwehren, Straßenmeistereien und Polizei waren im Dauereinsatz, um die Fahrbahnen freizuräumen oder zeitweise zu sperren.

66 Einsätze in sechs Stunden

Die Feuerwehr wurde wegen des Unwetters zu 66 Einsätzen in sechs Stunden gerufen. Im Einsatz waren laut der Feuerwehr Kirchheimbolanden 180 Kräfte aus 16 Einheiten. Besonders intensiv habe das Unwetter in Bolanden zugeschlagen. Dort stürzte laut Feuerwehrbericht ein Telefonmast um, etliche Keller standen unter Wasser und Straßen waren komplett überflutet. Desweiteren habe es den Orbiserweg, die Schlesienstraße sowie den Industriepark in Kirchheimbolanden hart getroffen. Personen kamen aber nicht zu schaden.

Außerdem kam es zu Netzstörungen. Die Pfalzwerke Netz AG teilte mit, dass es am Freitagabend um kurz nach 18 Uhr durch ein Gewitter zu einer Störung im 20-Kilovolt-Netz der Pfalzwerke kam. Betroffen waren Teile von Alsenz und Oberndorf die zwischen 35 Minuten und einer Stunde unversorgt blieben. Eine halbe Stunde später kam es zu einer weiteren Störung, von der Teile von Lettweiler, Niedermoschel, Obermoschel, Rehborn, Schmittweiler, Callbach, Reiffelbach, Roth, Meisenheim, Feilbingert, Odernheim und Duchroth zwischen 4 Minuten und eine Stunde und 47 Minuten betroffen waren. Ein einzelner Umspannpunkt in Unkenbach blieb ganze drei Stunden und 6 Minuten ohne Strom.

Der Hagel schlug vielen Blumen die Blüten ab.
Der Hagel schlug vielen Blumen die Blüten ab.
Auch auf dem Weierhof wütete das Unwetter. Auf dem Friedhof sieht man die Schlammmassen, die der starke Regen aufgewühlt hat.
Auch auf dem Weierhof wütete das Unwetter. Auf dem Friedhof sieht man die Schlammmassen, die der starke Regen aufgewühlt hat.
Die Wasser- und Schlammassen kamen Feldwege auf dem Weierhof hinab.
Die Wasser- und Schlammassen kamen Feldwege auf dem Weierhof hinab.
Kanalschäden in der Kupferbergstraße in Kibo.
Kanalschäden in der Kupferbergstraße in Kibo.
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