Donnersbergkreis Unkenbach: Startschuss für Gigabit-Ausbau im Donnersbergkreis

Guth sprach von einer historischen Stunde, „ein Moment, auf den nicht nur die Unkenbacher lange gewartet haben“. Das auf rund 14,4 Millionen Euro veranschlagte Projekt, zu 50 Prozent vom Bund, zu 40 Prozent vom Land finanziert, soll bislang un- und unterversorgte Bereiche des Kreises ins Gigabit-Zeitalter katapultieren. Treffpunkt zum Spatenstich war zunächst das Dorfgemeinschaftshaus in Unkenbach, wo sich zahlreiche Gäste aus den Donnersberger Rathäusern sowie Interessierte aus dem Ort eingefunden hatten. Nach kurzen Ansprachen schritten die Akteure auf dem Spielplatz wenige Meter entfernt zur Tat.
Guth: Langer, steiniger Weg
Es sei ein langer, steiniger und sehr bürokratischer Weg gewesen hin zu diesem Ergebnis, blickte Guth auf die Vorgeschichte dieses Breitbandausbaus zurück, die schon 2016 losging mit dem Start der Planung. Dass es etwas länger gedauert hat, liege auch daran, dass man 2018 nochmal einen Schritt zurück gegangen sei, um das Programm dahingehend zu modifizieren, dass nun das Glasfaserkabel bis in die Häuser verlegt werden soll und nicht nur bis zum nächsten Kabelverteiler.
Zum Start in Unkenbach sagte er, „wir wollen dort beginnen, von wo aus wir in der Folge auch durcharbeiten können“. Der Ausbau wird sich also vom Nordwesten aus Zug um Zug durch den Landkreis bewegen. „Das ist gut investiertes Geld, um die Lücken zu schließen.“ Im Dorfgemeinschaftshaus hatte Guth auch Vertreter der beteiligten Firmen begrüßen können: Geschäftsführer Christian Studt von Pfalzconnect als der bauausführenden Firma, Steffen Gräuler vom Büro Micus Strategieberatung als Projektsteuerer und Melanie Spies von Atene Kom, die das Projekt von Bundesseite betreut und die entsprechenden Bundesmittel verwaltet.
Schädler: Großflächiges Glasfasernetz das Ziel
Für das Land nahm Albert Schädler vom Breitband-Kompetenzzentrum des Landes am Spatenstich teil – der eigentlich angekündigte Innenstaatssekretär Randolf Stich habe kurzfristig an einer Krisensitzung zu Thema Coronavirus teilnehmen müssen. Als einer von sechs Kreisen im Land habe sich der Donnersbergkreis gleich den Schritt zum sogenannten FTTB-Ausbau (Fibre to the building – Glasfaser bis zum Haus) vorgenommen. Das sei sinnvoll und eröffne den Weg ins Gigabit-Zeitalter, der Zwischenschritt des Ausbaus bis hin zum nächsten Verteiler „ist nicht mehr erforderlich.“ Damit könnten rund 2000 Adressen und auch hundert Betriebe im Kreis direkt ans Glasfaser und in die digitale Zukunft angebunden werden. „Das ist auch das Ziel, was wir verfolgen, einfach ein ganzflächiges Glasfasernetz auszubauen.“
„Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem Ende Januar der gefühlt neunte oder zehnte Bewilligungsbescheid eingegangen ist, kann es endlich mit dem flächendeckenden Breitbandausbau losgehen“, freute sich Ortsbürgermeister Frank Müller. Und dass es in Unkenbach losgehe, mache die Bürger seiner Gemeinde froh und ein bisschen stolz. „Nachdem in den letzten Wochen und Monaten der frühere staatliche Telekommunikationskonzern mit zum Teil massiven Leistungseinschränkungen geglänzt hat, sind die Unkenbacher Unternehmen und viele Privatpersonen froh, dass sich die Situation in absehbarer Zeit verbessern wird.“ Müller erinnerte an ein Zitat des früheren Bahnchefs Mehdorn, das Guth in einem Interview aufgegriffen hatte. Mehdorn hatte davon gesprochen, dass die Bahn nicht an jeder Milchkanne halten könne. Guth habe daraufhin erklärt, dafür sorgen zu wollen, dass jede Milchkanne im Kreis mit Breitband versorgt werde. Sehr dankbar seien die Unkenbacher, dass ihre Milchkanne nun als erste dran sei.