Donnersbergkreis Ungetrübte Feierstimmung

Selbst die anklingenden Nachwuchssorgen konnten die Stimmung nicht trüben: Ausgelassen hat der Gesangverein „Eintracht“ Gaugrehweiler in der Schlossberghalle sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung langjähriger Sängerinnen und Sänger, die für ihr Engagement gewürdigt worden sind.

Für 60 Jahre aktives Singen haben Hella Breitenbach, Friedrich Grasser und Egon Stock eine Urkunde des Deutschen Chorverbandes erhalten. Seit 50 Jahren ist die zweite Vorsitzende Brigitta Sittel Mitglied im Chor, Emil Keller ist seit 25 Jahren dabei. Vereinsintern wurden Helmut Beppler und Rudi Stock für 65 Jahre Singen sowie Chorleiterin Brigitte Persohn für ihre zehnjährige Tätigkeit im Gaugrehweilerer Gesangverein geehrt. Vorgenommen haben die Ehrungen Gudrun Scherrer, Vizepräsidentin des Chorverbandes der Pfalz, und der Vorsitzende des Nordpfälzer Sängerbundes Manfred Schröder. Scherrer hob hervor, dass ein 150-jähriges Vereinsbestehen etwas Besonderes sei. Gerade einmal zehn Vereine im Chorverband könnten dieses Jahr ein solches Jubiläum feiern. Mit den Worten „Singen im Chor war schon immer im Wandel begriffen“ machte sie dem Jubiläumschor Mut und rief dazu auf, auch musikalisch „am Ball zu bleiben“. Schröder, selbst Sänger in Gaugrehweiler, äußerte bei seinem „Heimspiel“ die Hoffnung, dass „der Tag kommt, an dem auch der Chorgesang wieder Aufwind hat“. Helmut Beppler beschrieb mit einem Gedicht auf humorvolle Art den Ablauf einer Singstunde. Sein Fazit für die Mitwirkung im Chor: „Echte Kameradschaft mer do noch find, weil das Lied un de Gesang uns alle verbind.“ Bezugnehmend auf das Gedicht stellte Landrat Winfried Werner fest, dass der Chorgesang nicht nur aus Gesang, sondern auch aus Geselligkeit bestehe. VG-Bürgermeister Arno Mohr dankte besonders den Vorstandsmitgliedern, Ortsbürgermeister Horst Fiscus hob das Engagement der Gesangvereinsmitglieder bei vielen Festen in der Gemeinde hervor. Weitere Grüße haben Pfarrer Martini für die Kirchengemeinde sowie Thomas Theißinger und Tanja Mühlbach für die örtlichen Vereine überbracht. Im anschließenden Jubiläumskonzert zeigte sich, dass die Größe eines Chors nicht unbedingt für den Erfolg entscheidend ist: Die gerade einmal acht Mitglieder des „Kleinen Chors“ aus Stahlberg haben den weitaus größeren Chören ein Stück weit die Schau gestohlen und den größten Applaus des Abends erhalten. Dies hing vermutlich mit der Liedauswahl von Dirigent Ulrich Brosch und dem attraktiven Auftritt zusammen: Neben modernen Schlagern und Liebesliedern sang Bernd Wirth den „Kriminaltango“, ein Evergreen aus den 1960er Jahren, „akustisch“ begleitet von seinen Mitsängern. Damit hat der Chor den Nerv der Zuschauer getroffen, die größtenteils mit diesem Schlager aufgewachsen sind. Begeisterung rief auch der MGV Ruppertsecken (Leitung Uli Dörr) unter anderem mit dem Lied „Caravan of Love“ und einer mit ganz eigener Rhythmik versehenen Version des „Jäger aus Kurpfalz“ hervor. Die Mitglieder der Chorgemeinschaft Höringen/Gundersweiler sind – dirigiert von Melania Popescu und von Maria May am Klavier begleitet – sowohl als gemischter Chor als auch als reiner Männerchor aufgetreten. In den Reihen der Chorgemeinschaft haben erstaunlich viele junge Sängerinnen und Sänger mitgewirkt. Angesprochen hat das Publikum auch das moderne Liedgut des von Josef Stenzhorn geleiteten Gesangvereins Lettweiler – darunter „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Tabaluga-Musical oder die deutsche Version des ABBA-Songs „I have a dream“. Mit traditionellem Liedgut überzeugte der MGV Falkenstein unter Stefan Weber. Dazu gehörten unter anderem „In Junkers Kneipe“ und „Schwer mit den Schätzen des Orients beladen“. Mit etwa 40 Personen war der Gemischte Chor aus Desloch einer der größten des Abends. Unter der Leitung von Roland Hill haben sie Chor-Klassiker wie „Zauber der Musik“ und „Arcobaleno“ zu Gehör gebracht. Der Gaugrehweilerer Jubiläumschor sang zur Begrüßung das Lied „Lobt den Herrn der Welt“, von Carsten Mühlbach auf der Trompete begleitet. Für zwei weitere Auftritte hatte Brigitte Persohn sowohl aus altbekanntem Repertoire geschöpft – beispielsweise mit „Rot sind die Rosen“ –, als auch moderneres Liedgut wie den Udo-Jürgens-Titel „Ich war noch niemals in New York“ ausgewählt. Bei der Zugabe – dem „Pfälzer Wind“ – haben alle Besucher mit eingestimmt. Außerhalb des offiziellen Programms hat der Musikverein Münsterappel/Niederhausen (Dirigentin Annika Sandberg) die Besucher unterhalten. (aldl)

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