Donnersbergkreis Unfallbilder hochladen ist tabu

Facebook, Twitter, Instagram und Google: Viele Jugendliche sind in mehreren sozialen Netzwerken unterwegs und erschaffen durch Fotos und Daten eine Online-Identität. Gedanken über Datenschutz machen sich nur wenige. Bei den Jugendfeuerwehren Rosenthal und Eisenberg ist der Umgang mit Informationen im Internet deshalb Bestandteil der Jugendarbeit.

„Ich finde es gerade im Bereich der Jugendarbeit wichtig, dass wir auch Aufklärungsarbeit leisten“, meint Michael Krebühl, Jugendwart der Eisenberger Jugendfeuerwehr. Viele Kinder gingen heute sehr leichtsinnig mit den eigenen Daten um und merkten oft zu spät, welche Konsequenzen es nach sich ziehe, wenn man diese unbedacht weitergebe, erklärt Krebühl. Auch die Rosenthaler Jugendfeuerwehrwartin Angela Scholz spricht sich für eine intensive Aufklärungsarbeit aus: „Die Jugendlichen müssen lernen, was genau nach der Veröffentlichung von eigenen Daten passiert und wie man sich richtig verhält, um sicher im Netz unterwegs zu sein.“ Gemeinsam mit den Betreuern werden deshalb Themen wie Datenschutz und auch Cyber-Mobbing mit den Jugendlichen in offenen Gesprächen diskutiert. „Bei einem Unfall zum Beispiel sollten trotz Neugier keine Fotos gemacht werden“, meint Angela Scholz. Denn viele Jugendliche und auch Erwachsene seien sich nicht bewusst, was sie mit dem Hochladen von Bildern anrichten. Und genau diese Thematik versucht sie den Kindern ihrer Jugendfeuerwehr verständlich zu machen. Auch die Mitglieder der aktiven Wehr sind zum Datenschutz verpflichtet: „Bilder zum Beispiel werden nur zur Dokumentation von Einsätzen gemacht“, betont Scholz. Obwohl in der Eisenberger Jugendfeuerwehr absolutes Handyverbot für Kinder und Betreuer gilt, sind Facebook & Co. trotzdem ein wichtiges Thema. „Die Kinder müssen nicht nur lernen, ihre eigenen Persönlichkeitsrechte zu schützen, sondern auch die anderer Menschen zu achten“, meint Michael Krebühl. Einmal im Jahr gebe es Unterricht zu aktuellen Themen, wie zum Beispiel Gewaltprävention. „In diesem Jahr werden wir speziell eine Übung zum Thema ,Sicher in sozialen Netzwerken’ machen“, sagt Krebühl. Anstoß zu dieser Idee gab dem Jugendwart ein Fachvortrag, der vom Kreisfeuerwehrverband Donnersbergkreis vor einigen Wochen in Rosenthal veranstaltet wurde.

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