Sporthelden der Corona-krise TSG Kirchheimbolanden: Trotz Pandemie ins neue Sportheim

„Es hat enorm zusammengeschweißt“: Vorsitzender Mikael Nuß hat mit seinem Team von der TSG Grün-Weiß Kirchheimbolanden 2020 die
»Es hat enorm zusammengeschweißt«: Vorsitzender Mikael Nuß hat mit seinem Team von der TSG Grün-Weiß Kirchheimbolanden 2020 die Renovierung und den Umzug ins neue Vereinsheim geschafft – trotz Corona.

Donnersberger Sporthelden der Corona-Krise: Bei der Tanzsportgemeinschaft Grün-Weiß Kirchheimbolanden ist mächtig Bewegung drin. Ob Renovierung und Umzug ins neue Vereinsheim, virtuelle Tanzstunden oder Training auf der Bühne im Schlossgarten– die Verantwortlichen um Mikael Nuß ließen sich von der Pandemie nicht unterkriegen.

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Seit 1982 besteht die TSG Grün-Weiß Kirchheimbolanden, da reiften in den vergangenen Jahren Pläne für ein neues Vereinsheim. Als die Renovierungsarbeiten für die neue Stätte am Römerplatz, mitten im Herzen Kirchheimbolandens, Ende 2019 begannen, drehte sich die Welt noch einigermaßen normal. An ein kleines Virus dachte damals vor Ort niemand. Im Visier hatten die TSG-Mitglieder eine feierliche Eröffnung der schmucken Stätte, die ähnlich ihres Vorgängers in der Uhlandstraße eine rund 110 Quadratmeter große Tanzfläche bietet, im April 2020. Doch die Fete platzte – eine große Feier könnte es vielleicht im kommenden Jahr geben, denn da feiert der Verein sein 40-jähriges Bestehen.

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Doch die Neugestaltung des Tanzsaals wurde unter erschwerten Bedingungen und Hygieneauflagen dennoch forciert und zu Ende gebracht. Rund 15 Personen halfen in vielen Arbeitsstunden mit, Teile der Bodenbeläge neu zu verlegen, die Licht- und Musikanlage zu installieren, die Wände zu streichen oder Spiegel neu zu gestalten – erst noch gemeinsam, dann gezwungenermaßen alleine oder in Zweiergruppen. So berichtet es der Vorsitzende Mikael Nuß. „Dieses Projekt hat schon enorm zusammengeschweißt“, betont der 31-Jährige, der schon im Alter von fünf Jahren der TSG beitrat, 2008 in die Vorstandschaft aufrückte und im Januar 2019 zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

Hybridtraining zwischen Präsenz und Online

Erstmals getanzt werden konnte in dem neuen Grün-Weiß-Lokal, das durch sein großes Schaufenster mit Bildschirm, Zeitungsartikel und Flyer auffällt, am 31. Mai des vergangenen Jahres – unter Corona-Bedingungen. Das dafür notwendige Hygienekonzept hatte der Hobbytänzer und Inhaber der Trainer-C-Lizenz übers Wochenende aufgestellt: Spender mit Desinfektionsmittel, eine Einbahnstraßenregelung, bei der auch der Hinterausgang genutzt wurde, die Lüftung des Saals durch offene Türen, Masken, die nur beim Tanzen abgenommen werden durften – das alles musste Nuß beachten. Doch die Tanzstunden vor Ort waren nur von recht kurzer Dauer. Seit Monaten müssen wieder Alternativen her.

Seine Expertise als Student der Wirtschaftsinformatik brachte der in Wahlheim (Landkreis Alzey-Worms) und Mainz lebende Nuß auch bei der Installation eines Scanners und der Videotechnik ein: „Letztere ermöglicht Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht am Präsenztraining teilnehmen können, von Zuhause aus mitzumachen. Wir haben jedem Mitglied einen Ausweis mit Scancode ausgestellt. Damit können wir alle Leute, die zu den Übungsstunden kommen und gehen, mit Datum und Zeit digital exakt erfassen. Wir sind vorbereitet, wenn wir wieder in unserem Vereinsheim Übungsstunden anbieten dürfen.“ Denn auch hier gilt seit Oktober (wieder) Tanzverbot.

Der Schlossgarten als Tanzbühne

Trainiert wurde und wird bei der TSG aber trotzdem. Das virtuelle Angebot über Zoom, das die vielen qualifizierten Tanzlehrer seit dem ersten Tag des Lockdowns anbieten, kommt bei den Mitgliedern gut an. Reges Treiben herrschte Anfang März aber auch wieder auf der Bühne des Schlossgartens. Vorausgesetzt das Wetter spielte mit. Denn Training in kleinen Gruppen und im Freien war erlaubt. Die erste Einheit dieser Art hatte TSG-Trainerin Natascha Hellwig bereits nach dem ersten Lockdown am 27. Mai 2020 im Schlossgarten geleitet. Viele weitere folgten, auch in den vergangenen Wochen. Hellwig ist Sportwartin und trainiert die Kinder in den Gruppen der Zwei- bis Vierjährigen und der Vier- bis Sechsjährigen.

Auch abseits der (digitalen) Tanzfläche ließ die TSG Grün-Weiß Kirchheimbolanden 2020 aufhorchen. Die Deutsche Tanzsportjugend ehrte den Verein, der 254 Mitglieder (130 davon unter 18 Jahren) führt, im Oktober für seine Arbeit im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes mit der Vergabe des DTV-Jugendschutzprädikates. „Es ist unser Anliegen für jede Altersgruppe und jedes Leistungslevel etwas anzubieten. Ich selbst bin in dieser TSG-Familie auch groß geworden. Es sind so viele schon so lange dabei. Das Tanzen und die Gemeinschaft haben mich geprägt. Das weiterzugeben ist für mich eine Herzensangelegenheit“, beschreibt Jugendwartin und Jugendschutzbeauftragte Jasmin Zepp. Die 30-jährige Bürokauffrau, gebürtig aus Kirchheimbolanden und heute in Eisenberg lebend, hat ihre ersten Tanzschritte bei der TSG im zarten Alter von drei Jahren gemacht.

Gewichtelt wird kurzerhand online

Darüber hinaus kehrte durch eine Online-Tombola für den kleinen Paul aus Münchweiler, von Jennifer Wilding angestoßen, die auch selbst genähte Schlüsselanhänger als Nikolausgeschenk für die Kinder bastelte oder ein Online-Wichteln innerhalb der Jugendgruppen anbot, zwischenzeitlich so etwas wie „Normalität“ ein. Wilding leitet die Zumba-Kids-Gruppe und war Ende März 2020 die Erste, die mit einem Online-Training bei der TSG startete. Die Vereinskasse konnte durch die Teilnahmen an „KIBO Liebenswert“ und am Oktobermarkt etwas gefüllt werden. Es wurden Crêpes und Kuchen verkauft – die Mitglieder backten 70 (!) verschiedene Sorten.

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