Sportlerwahl TSG Eisenberg ist Verein des Jahres

Die Crazy Jumpers der TSG Eisenberg sind weit über die Grenzen des Donnersbergkreises bekannt.
Die Crazy Jumpers der TSG Eisenberg sind weit über die Grenzen des Donnersbergkreises bekannt.

14 Abteilungen, fast 1600 Mitglieder, vom Breiten- bis hin zum Leistungssport bietet die TSG Eisenberg Angebote für verschiedene Altersgruppen und Ansprüche. Die Corona-Pandemie hat dem Klub zwar zugesetzt, doch still stand die TSG deswegen nicht. Mit neuen Projekten geht es 2022 weiter. Die TSG Eisenberg ist der Donnersberger Verein des Jahres.

„250 Austritte“, schätzt Vereinschefin Mireille Giel für die Corona-Zeit, aber das sei weder ungewöhnlich viel noch ein Problem zu normalen Zeiten. Denn da treten auch genügend neue Mitglieder ein, die blieben in der Pandemie aber weitgehend aus. Seit dem vierten Quartal 2021 geht es aufwärts, kamen mehr Neue dazu, als es Abgänge gab. Die Pandemie zwang auch die Eisenberger zu Veränderungen, Online-Trainings wurden angeboten, in Klein- und Kleinstgruppen trainiert, die Übungsstunden von der Halle ins Freie verlegt und aufwendige Hygienekonzepte erarbeitet. Flexibilität, Engagement und Verantwortung waren von den 55 Übungsleitern gefragt. „Es hängt vieles davon ab, was sie leisten können, ob sie motivieren können und sich immer wieder etwas Neues ausdenken. Man muss innovativ sein“, erzählt die Vorsitzende. Bei ihren Trainern hat sie da keine Zweifel, verteilt „ein großes Kompliment“. Da waren zum Beispiel die Akrobaten und Showtänzer der Crazy Jumpers, „die gleich nach Ausbruch des Virus’ die Wohnzimmer der Trainierenden mit Video-Training in Beschlag genommen haben“. Es ist ein Beispiel unter vielen bei der TSG.

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Die Turn- und Sportgemeinde Eisenberg hat 14 Abteilungen, zählt 1559 Mitglieder. Mit 421 teilnehmenden Mitgliedern und 105 Nichtmitgliedern ist „Sport pro Gesundheit“ die größte Sparte innerhalb der TSG, berichtet Giel. Und Neues ist dort bereits in Planung: „Wir wollen im März mit einer Long-Covid-Rehagruppe anfangen“, erzählt sie. Die Patienten sollen mit verschiedenen Übungen wieder an den Sport herangeführt werden, ihre Fitness dadurch wieder steigern. Egal ob beispielsweise Fußball, Leichtathletik, Turnen oder auch Handball, Volleyball, Tischtennis, Karate, Prellball oder ein Lauftreff – die Angebote der TSG sind vielfältig.

Für jedes Alter und Interesse

Freizeit- und Breitensport stehen bei der TSG genauso auf dem Programm wie Wettkampf- und Leistungssport. Gerade die Leichtathletik- (267 Mitglieder) und Turnabteilung (403 Mitglieder) mit ihren Gruppen und Disziplinen räumen regelmäßig auf großen Wettkämpfen ab. So zum Beispiel im vergangenen Jahr Josefa Matheis, Astrid Eisenbarth und Yvonne Ruckert bei den Deutschen Meisterschaften in Baunatal, alle drei gewannen dort Medaillen.

„Wir sind breit aufgestellt, das hat auch mit der Qualität der Ausbildung unserer Übungsleiter zu tun. Die Diversität macht es bei uns aus“, sagt Mireille Giel, die froh darüber ist, dass sich für jeden Anspruch und für jede Altersgruppe Angebote bei „ihrer“ TSG finden. „Etwa 30 Prozent unserer Mitglieder sind unter 18 Jahren“, erzählt die Vereinschefin mit ein wenig Stolz, denn trotz Ganztagsschule kann die TSG auf fast 500 Mitglieder im Nachwuchsbereich setzen. „Wir haben aber auch viele ältere Menschen, die bei uns Sport machen und sehr treue Mitglieder.“ Mehr als 350 Mitglieder sind älter als 60 Jahre alt, 33 Personen sind bereits seit über 60 Jahren im Verein, das langjährigste Mitglied gar 75 Jahre, berichtet die Vorsitzende. 234 Mitglieder sind in mehr als einer Abteilung aktiv.

Umfangreiche Chronik erstellt

Mireille Giel selbst ist so umtriebig wie ihr Verein, sie ist Übungsleiterin und hat sich im vergangenen Jahr zudem einem außergewöhnlichen und aufwendigen Projekt gewidmet: Für eine Vereinschronik trug sie Dokumente, Fotos, Zeitzeugenberichte und Belege über die Entstehungsgeschichte der TSG zusammen, die 1951 aus der Fusion von acht Eisenberger Vereinen hervorging.

Alte Protokollbücher des Turnvereins Eisenberg geben Einblick in die Zeit des „Vorfahren-Vereins“ von 1878 bis 1933. Sie mussten für die Chronik aus der Sütterlinschrift in das heutige Deutsch transkribiert werden: „Da das heute nicht mehr viele Menschen lesen können, war es schwierig“, erzählt Giel. „Aber ich wollte einfach, dass das für die Nachwelt erhalten bleibt.“ Hermann Schäfer, Stadtschreiber der Stadt Eisenberg, bot seine Hilfe an und so entstand die zwei Kilogramm schwere und 546 Seiten umfassende Chronik mit vielen Details, Anekdoten und Geschichten.

Kletterwand entsteht, Selbstverteidigungskurs soll folgen

Auch wenn langsam wieder mehr Normalität in das Vereinsleben einkehrt: Längst läuft der Betrieb noch nicht wieder vollständig wie vor Corona, immer noch werden Wettkämpfe abgesagt, zu Beginn des Jahres im Turnen, beim Volleyball und Schach, sagt Giel. Dennoch wird fleißig weitertrainiert. „Es war eine harte Zeit – da sind wir schon stolz drauf, dass sich unsere Sportler und Übungsleiter so mit dem Verein identifizieren.“

Und so schaut Giel positiv in die Zukunft, auf neue Projekte: An der Außenwand der Jahnhalle entsteht in Kooperation mit der Stadt eine Kletterwand. Die TSG arbeite ohnehin immer wieder mit Verbänden und Behörden zusammen. „Wir können dann eine neue Abteilung Klettern aufbauen. Wir werden unsere Gruppen haben und die Stadt ihre, wir haben schon einen Übungsleiter und Interessenten, die mitmachen möchten“, erklärt die gebürtige Französin die Vorteile. Außerdem ist ein Selbstverteidigungskurs für Kinder und Erwachsene geplant, der an die Karate-Abteilung angedockt ist. Die TSG steht auch 2022 nicht still.

Zur Sache: Die Sportlerwahl 2021

Nach einjähriger, coronabedingter Pause suchen DIE RHEINPFALZ und der Donnersbergkreis wieder die Sportlerin, den Sportler und die Mannschaft des Jahres. Die Kandidaten-Porträts erscheinen in der kommenden Woche, vom 19. März bis 10. April kann dann abgestimmt werden – online oder per Papiercoupon. Zudem gibt es Sonderkategorien, die nicht gewählt werden, sondern aus den Leservorschlägen vom Jurybeirat des Kreises ausgewählt wurden. Heute stellen wir den Verein des Jahres vor. In den nächsten Tagen folgen die Talente und der Schiedsrichter.

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