Sporthelden der Corona-Krise SV Börrstadt: Neue Abteilung trotz Corona

Nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr nutzte der SV Börrstadt die Sommermonate und verlagerte das Training unter Auflagen
Nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr nutzte der SV Börrstadt die Sommermonate und verlagerte das Training unter Auflagen nach draußen. Seit Dezember wird online trainiert.

Während es viele Sportler in der Corona-Zeit schwer hatten, sich zu motivieren, ihrem Training wie gewohnt nachzugehen, hat der SV Börrstadt gleich nach dem ersten Lockdown die Möglichkeiten genutzt und das Training kurzerhand ins Freie verlagert. Sogar eine neue Abteilung gibt es mittlerweile. Und es ist längst nicht alles ...

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Der Sportplatz gleicht ein wenig einer Baustelle: „Bei uns tut sich trotz Lockdowns einiges, es wird am Sportgelände mit Sprunggrube und Laufbahn gearbeitet, außerdem haben wir im vergangenen Jahr die Fitness-Abteilung gegründet und einen Fitnessraum in der Alten Schule eingerichtet“, erzählt Sabrina Hartmann. Sie selbst ist nicht nur Sportlerin beim SV Börrstadt, sondern leitet auch die Abteilung Akrobatik und Turnen.

In der Alten Schule habe ein Raum lange leergestanden, diejenigen, die beim SVB Selbstverteidigung trainieren, hätten bereits einen eigenen Kraftraum vor Ort. „Da hat es gut gepasst, dass wir den anderen Raum bekommen haben und mit Geräten ausstatten konnten.“

Neue Abteilung gegen Corona-Frust

Dass in das Projekt „Fitness“ Bewegung kam, hat vor allem mit Lukas Fattler und Christian Behnke zu tun. „Wir haben die Fitness-Abteilung im Juli neu gegründet und dabei zunächst ein Outdoor-Fitness-Training aufgebaut, mit dem wir im September gestartet sind, weil wir den Kraftraum bislang nicht nutzen konnten“, berichtet Abteilungsleiter Fattler. Pläne für eine solche Abteilung habe es aber bereits zuvor gegeben – vom Coronavirus wollten sich Fattler & Co. nicht bremsen lassen und legen seit Sommer los.

Im November sollte der fertig eingerichtete Kraftraum offiziell eröffnet werden, „doch genau da schlug der zweite Lockdown zu“, sagt Hartmann. Sitzfahrrad, Rudergerät, Hantelbänke, Klimmzugturm – alles steht ungenutzt in dem hellen Raum herum. In der Alten Schule war schon seit Monaten kein Sportler mehr – völlige Ruhe hat sich dort breit gemacht. Auch an der Sprossenwand hat noch kein Athlet seine Übungen gemacht, sie wartet auf ihren Einsatz.

„Wir haben die meisten Sachen aus Restbeständen beispielsweise aus den Kleinanzeigen, Fitnessstudio-Auflösungen, einige sind Spenden“, berichtet Fattler. „Im vergangenen Jahr haben wir sogar einige Neumitglieder gewonnen, etwa zehn Personen“, erzählt er. Einer von ihnen ist Christian Behnke.

Und der stieg gleich voll ein, ist für das Training der Fitness-Sportler im Verein zuständig. Als Übungsleiter hatte er direkt Ideen, bot verschiedene Fitness-Einheiten an. Trainiert wurde durch die Corona-Beschränkungen, aber auch aufgrund des guten Wetters lange draußen. So etablierte sich die Outdoor-Fitness recht schnell beim SV Börrstadt. „Sie ist eine Mischung aus Functional Training und Cross-Fit. Wir stoßen dann schon auch mal Traktorreifen um“, erzählt Behnke über die Anfänge im vergangenen Jahr. Mehrere Einheiten pro Woche bot er so über den Herbst an. Kraft-Ausdauer, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, Läufe, aber auch High Intensity Interval Training (HIIT) und Tabata-Einheiten gehörten dazu.

„Nach dem ersten Lockdown waren unsere Leichtathleten die ersten, die wieder draußen auf dem Platz trainiert haben“, berichtet Sabrina Hartmann. Nach und nach kehrten im vergangenen Frühling auch die anderen Abteilungen ins Training zurück, „zwischenzeitlich konnten wir im vergangenen Jahr sogar wieder in der Halle trainieren“. Immer begleitet wurden sie dabei von Desinfektionsmittelspendern, Masken, Hygienekonzepten und Abstandsregeln.

Ernüchterung mit großem Einsatz wettgemacht

Der SV Börrstadt hat etwa 300 Mitglieder, neben den Turnern, Akrobaten und Leichathleten gibt es eine Fußball-Abteilung, die Fitness-Sportler, andere üben sich in Selbstverteidigungstechniken oder spielen Darts. Noch im vergangenen Jahr war der SV bei der Sportlerwahl der RHEINPFALZ und des Donnersbergkreises dabei. „Eine Woche später kam der Lockdown. Das war sehr ernüchternd, wir wussten gar nicht, wie es weitergeht“, erzählt Hartmann.

Doch die Börrstadter hatten schnell einen Plan – die einzelnen Gruppen bekamen Trainingspläne für zuhause, gerade für die Turn-Kids eine gute Möglichkeit, doch noch ein wenig Ausgleich zu finden.

Ab Mai trainierten die Leichtathleten wieder in „Einzelunterricht“ auf dem Sportplatz, die Turn- und Akrobatikabteilung zog nach und verlegte ihr Training in Kleingruppen ebenfalls ins Freie. Seit vergangenen Dezember – der Zeit des zweiten Lockdowns – wird nun auch beim SV Börrstadt online trainiert. „Wir haben mittlerweile ein großes Angebot aufgebaut, insgesamt gibt es viermal wöchentlich ein Training“, so Hartmann. Das werde gut angenommen, auch Vereinsfremde durften in einem Probemonat mittrainieren.

Trainings für verschiedene Fitnesslevel

Berücksichtigt wurden bei der Zusammenstellung des Online-Programms auch verschiedene Leistungsstufen der Mitglieder: So gibt es ein eher mäßig anstrengendes Rückenfit-Training, ein Power-Workout für die Kinder und zwei intensive Einheiten Funktionelles Training pro Woche.

„Langweilig wird es noch nicht, es gibt genügend Übungen, die man auch zuhause machen kann. Aber es wird Zeit für richtiges Training. Gerade wenn das Wetter besser wird, wollen die Leute lieber raus und dort trainieren, als daheim vor dem Laptop“, erzählt Behnke. Und dann ist da schließlich ja noch das neue Prunkstück, der Fitnessraum, in dem die Geräte noch immer ungenutzt auf das Ende der Pandemie warten.

Die Wahl zum Donnersberger Sportheld

Zehn Kandidaten stehen zur Wahl und können „Donnersberger Sportheld der Corona-Krise“ werden. Von 6. bis 16. April stellen wir jeden Tag einen Kandidaten im Porträt vor. Die Texte sind auch auf der lokalen Facebookseite der RHEINPFALZ zu finden, verbunden mit einem Video, das jeden Verein genauer vorstellt. In der RHEINPFALZ-Ausgabe von Samstag, 17. April, werden alle Kandidaten noch einmal auf einer Übersichtsseite präsentiert. Diese Übersicht ist ab dann auch auf der Homepage der RHEINPFALZ zu finden, verbunden mit dem Aufruf zur Wahl. Denn diese startet ab 17. April. Online und per Coupons, wie bei der sonst üblichen Sportlerwahl, können Leserinnen und Leser dann bis Sonntag, 9. Mai, für ihren Lieblingsverein abstimmen. Die Helden werden mit Geldpreisen der Sparkasse Donnersberg und Greiner Schaltanlagen belohnt. Auch wer abstimmt, kann gewinnen: Die RHEINPFALZ verlost ein Tablet.
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