Obermoschel Strukturlotsen sollen die Alte Welt zukunftsfähig machen

Die Strukturlotsen (im Vordergrund von links Marina Guliev, Elias Kappner und Lena Hoim) sollen künftig bei der Alte-Welt-Initia
Die Strukturlotsen (im Vordergrund von links Marina Guliev, Elias Kappner und Lena Hoim) sollen künftig bei der Alte-Welt-Initiative vorangehen.

Über Obermoschel, auf der Moschellandsburg, wurde im vorigen Jahr der Alte-Welt-Verein gegründet. Jetzt traf sich die Initiative für die Region zwischen den Tälern des Glans, der Lauter und der Alsenz erneut hier in der kleinsten Stadt der Pfalz. Die ersten Ziele wurden abgesteckt.

Eingeladen hatten die fünf Strukturlotsen der „Alten Welt“ zum Auftakt- und Netzwerktreffen im Weinpark des Weinguts Schmidt. Dabei stellten sie sich selbst und ihre Aufgaben den rund 60 Besuchern aus Politik, Wirtschaft, Handwerk, Kirche und Gemeinden bei einem Ge(h)spräch vor. Vom Weingut Schmidt aus führten die Strukturlotsen die Teilnehmer auf einem knapp zwei Kilometer langen Rundweg durch einen Teil der Stadt.

Ziel der Initiative, die von den vier Landkreisen Bad Kreuznach, Donnersbergkreis, Kusel, Kaiserslautern und der Evangelischen Kirche gebildet wurde, ist es, sich der Stärken der Region bewusst zu werden und die Region in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Gesundheit sowie bei der Innenentwicklung der kleinen Städte und Gemeinden nach vorne zu bringen. Die Frage sei, „wer wir sind und was wir daraus machen“, sagte der Donnersberger Landrat Rainer Guth. Auch Landrat Otto Rubly, Kusel, zugleich auch Alte-Welt-Vereinsvorsitzender, sowie Ralf Leßmeister, Kaiserslautern, betonten bei dem Austausch die Vorteile, die der Zusammenschluss aus ihrer Sicht bietet.

Ideen mit Hilfe der Lotsen entwickeln

Nicht von „oben“ soll etwas vorgegeben werden, wie Wirtschaftsförderer Reiner Bauer vom Donnersbergkreis in der Begrüßung im Weinpark betonte. Vielmehr gehe es darum, mit den Menschen in der Region für die Menschen, die hier leben, Ideen zu entwickeln und diese mit Hilfe der Strukturlotsen voranzubringen. Auch hier gelte es, vorhandene Fördermöglichkeiten für die Region und das jeweils einzelne Projekt zu nutzen. Deshalb seien diese Netzwerkgespräche so wichtig, um sich gegenseitig kennenzulernen, etwas voneinander zu lernen oder zu hören, wo der „Schuh drückt“.

Die Ansprechpartner für die Alte-Welt-Initiative sind Tobias Zirker (Donnersbergkreis), Lena Hoim (Landkreis Kaiserslautern), Heike Bruckner (Kreis Bad Kreuznach) und Marina Guliev (Landkreis Kusel). Zum Team gehört auch Elias Kappner vom Landkreistag Rheinland-Pfalz, der als Koordinator und Ansprechpartner zu rechtlichen und fachlichen Fragen fungiert.

Die Aufgabe der Strukturlotsen ist es nach Tobias Zirkers Worten primär, Ideen zu entwickeln und Informationen zu Projekten zu sammeln, um sie dann an die zuständigen Stellen weiterzugeben. Sie sehen sich als Impulsgeber, „wir schließen die Lücke zwischen der Idee und der Umsetzung“. Es gehe um das Netzwerken und das aktive Suchen von Kooperationen. Dabei wollen sie sich unter anderem um die ärztliche Versorgung auf dem Land und eine Verbindung von Tourismus und Gesundheit kümmern, aber auch der Überalterung, dem Wegzug und somit dem Bevölkerungsrückgang in der Alten Welt entgegenwirken. Zu dieser gehören in den vier Landkreisen die Verbandsgemeinden Lauterecken-Wolfstein, Nordpfälzer Land, Otterbach-Otterberg und Nahe-Glan.

In der Aussprache betonte der Lettweilerer Ortsbürgermeister Volker Wagner in Bezug auf die Innenentwicklung, „dass uns Instrumente an die Hand gegeben werden müssen, damit wir verfallene Gebäude und Grundstücke auch erwerben können“. Es gebe derzeit noch große Hindernisse, wenn ein Eigentümer partout nicht an die Gemeinde verkaufen wolle. Verbandsbürgermeister Andreas Müller aus der VG Lauterecken-Wolfstein, der die Alte-Welt-Initiative und die Fördermöglichkeiten für die Region „so richtig gut“ fand, regte an, die Ortsgemeinden noch besser einzubinden, damit gemeinsam etwas auf die Beine gestellt und ein Multiplikatorenmodell von unten nach oben entwickelt werde. Gerade die ehrenamtlichen Ortsbürgermeister bräuchten Unterstützung bei den Förderanträgen.

Der nächste Treffpunkt soll abends stattfinden, damit die ehrenamtlichen Ortsbürgermeister und interessierte Bürger teilnehmen können.

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