Donnersbergkreis Streuobstwiese als nachhaltiges Inklusions-Projekt

Die Mitglieder des Rotary Clubs Rockenhausen haben in Kooperation mit dem Diakoniewerk Zoar insgesamt 30 Obstbäume gespendet und
Die Mitglieder des Rotary Clubs Rockenhausen haben in Kooperation mit dem Diakoniewerk Zoar insgesamt 30 Obstbäume gespendet und nun auf einer Wiese beim Inkelthalerhof gesetzt. Jedes Exemplar hat zwei Paten: einen Rotarier und einen Zoar-Bewohner beziehungsweise Mitarbeiter der Zoar-Werkstätten Rockenhausen.

Gedacht ist es als nachhaltiges Projekt für Inklusion und Umweltschutz: Mit schönem Blick auf die Nordpfälzer Landschaft haben das Evangelische Diakoniewerk Zoar und der Rotary Club Rockenhausen auf dem Inkelthalerhof eine Streuobstwiese angelegt. Dabei sind 30 Bäume „alter“ Sorten gepflanzt worden: Apfel, Birne, Zwetschge, Pflaume und Reneklode.

„Uns liegen gemeinsame Aktionen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung am Herzen“, sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser bei der Pflanzaktion. „Daher haben wir die herkömmliche Wiese am Hang gern in eine Streuobstwiese umgewandelt.“ Jeder Obstbaum hat zwei Paten bekommen: einen Rotarier und einen Zoar-Bewohner beziehungsweise einen Mitarbeiter der Zoar-Werkstätten Rockenhausen. Gemeinsam sind die Gärtner mit Schippe und Arbeitshandschuhen ans Werk gegangen, fachmännisch begleitet von Mitarbeitern des Zoar-Grashofs. „Aufgrund der schöneren Optik pflanzen wir die Obstbaum-Sorten gemischt“, informierte Rolf Nehrbaß, Betriebsleiter der Zoar-Werkstätten, zu denen auch der „Grashof“ gehört. „Auf diese Weise ergibt sich später ein buntes Bild an Blühfarben.“ Gespendet haben die Obstbäume die Rockenhausener Rotarier – alle 34 Mitglieder haben sich finanziell daran beteiligt. „Wir agieren vor allem mit sogenannten ’hands-on’-Projekten“, sagte Rainer Mürköster, Präsident des Rotary Clubs Rockenhausen. „Bei unserer Hilfe legen wir gern selbst Hand an.“ Am meisten Spaß mache das mit anderen zusammen. Das sahen die zahlreich erschienenen Zoar-Bewohner und Mitarbeiter der Werkstätten genauso. Fleißig packten sie mit an – den ersten Baum auf der neuen Streuobstwiese pflanzte Geburtstagskind Jessica Hohl, sie wurde an diesem Tag 32 Jahre alt. Wichtig war, ein Handyfoto vom Apfelbaum zu machen: „Das werde ich heute Abend meiner Mutter zeigen.“ Bereits jetzt freue sie sich auf die ersten Früchte an den Zweigen. „Unser gemeinsames Ziel ist die Inklusion. Und das nicht nur beim Pflanzen, sondern auch später beim Ernten“, sagte Kaiser, aktuell Sekretär im Rotary Club Rockenhausen. Wenn die Bäume nach ungefähr drei Jahren erste Früchte tragen, könne sich jeder davon nehmen – Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Auch gemeinsame Veranstaltungen wie Ernte- oder Kelterfest seien denkbar. Mürköster hob ferner hervor, dass die Aktion der Umsetzung des Ziels diene, wonach möglichst jeder Rotarier einen Baum pflanzen sollte, um so auf die Bedeutung der Umwelt und Natur hinzuweisen. Es passe auch zum Jahresmotto des Clubs „Wir handeln“. Nach dem Pflanzen wurden die jungen Bäume direkt bewässert. Dabei war ein Traktor mit großem Wassertank im Einsatz – gesteuert von Zoar-Mitarbeiter Rüdiger Schlemmer, der auch das passende Grundstück für die Streuobstwiese ausgesucht hatte. Alle Bäume verfügen über einen Natur- und Hochstamm – somit sind die Äste beim Mähen nicht hinderlich, und wurden mit den Namen der Pflanzer gekennzeichnet. Die Papier- sollen später durch wetterfeste Schilder ersetzt werden. So werden alle Paten „ihren“ Baum auch in Zukunft auf der Wiese finden und besuchen können. Alle Beteiligten erhielten eine Urkunde zur Erinnerung an diese Gemeinschaftsaktion. Der Rockenhausener Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald pflanzte gleich zwei Bäume: einen für sich und einen für seine Frau. „Wir sind gern Baumpaten geworden“, sagte er. Zumal der Blick von der Streuobstwiese auf Rockenhausen einfach „umwerfend“ sei, so der Stadtchef.

Gesetzt wurden Bäume „alter“ Sorten: Apfel, Birne, Zwetschge, Pflaume und Reneklode.
Gesetzt wurden Bäume »alter« Sorten: Apfel, Birne, Zwetschge, Pflaume und Reneklode.
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