Obermoschel Stipendiatin stellt aus

Einige dieser Pilzmotive hat Von diesen Pilzbildern hat Maria Trezinski einige in Obermoschel geschaffen.
Einige dieser Pilzmotive hat Von diesen Pilzbildern hat Maria Trezinski einige in Obermoschel geschaffen.

„Beloved“ heißt die Ausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Maria Trezinski, die im Vorjahr in Obermoschel entstanden sind. Die in Speyer lebende Künstlerin, die bereits den Nachwuchspreis zum Pfalzpreis erhielt, war 2021 Stipendiatin des Kunstvereins Donnersberg kreis. Die Schau ist ab 8. Juli im Keiper-Haus in Obermoschel zu sehen.

„Ländliche Begegnung“ lautet das Thema des Stipendiums des Kunstvereins, und so hat sich die 28-Jährige, die normalerweise in Braunschweig und Speyer lebt, drei Monate lang in Obermoschel vor allem im Wald umgesehen. Entstanden sind Arbeiten, in denen vor allem ihre Begegnungen mit Pilzen im Vordergrund stehen.

„Meine Motive finde ich ausschließlich in der Natur“, hatte Trezinksi beim Gespräch mit der RHEINPFALZ während ihrer Zeit in Obermoschel erläutert: Besser also könnte das Stipendium nicht zu einer Stipendiatin passen. Wobei sie gern auf die verborgenen, untergründigen Seiten der Natur blickt, die in so manchem Waldbesucher durchaus auch Ängste auslöst. Zu ihren Motiven gehören Insekten, Spinnen, Pilze, Schlangen, denen sie üblicherweise in Großformaten einen ganz ungewohnten Auftritt ermöglicht.

Auch Keramik ist entstanden

Da die Atelierwohnung in Obermoschel dann doch nicht so weitläufig ist, hat Trezinski dieses mal aber meist kleinere Formate geschaffen. Die entstandenen Gemälde sind 15 auf 20 Zentimeter oder auch mal 15 auf 70 Zentimeter groß.

Neben Malerei sind bei ihrem Aufenthalt Zeichnungen, Radierungen, Linoldrucke und Aquarelle entstanden. Auch Ausflüge in die plastische Keramik unternahm sie, die durch die Unterstützung von Ursel Grünewald ermöglicht worden waren. In Grünewalds Töpferwerkstatt in Rüssingen konnten Motive wie Pilze, Schädel von Mensch und Tier aber auch Gebrauchskeramik wie Vasen gebrannt werden.

Keine Ironie

Genaues Beobachten findet in ihrem Schaffen seine Umsetzung in einer gestischen, emotionalen Malerei, in der sich eine ganz eigene Art von Schönheit entfaltet, charakterisiert der Kunstverein ihre Arbeit. Der Titel der Ausstellung „Beloved“ – „Geliebt“ sei also nicht ironisch gemeint.

Trezinskis Karriere begann bereits 2010 mit einer Hochbegabtenförderung des Landes Niedersachsen. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Studium an der HBK Braunschweig, das sie 2017 als Meisterschülerin abschließen konnte. 2018 erhielt sie den Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Malerei (Nachwuchspreis).

Künstlerin kommt an vier Tagen

In der Ausstellung im Keiper-Haus, die pandemiebedingt nun erst verspätet möglich geworden ist, sollen Trezinkis Bilder sowie plastische Objekte in einer raumbezogenen Installation gezeigt werden, die die vorhandene Keiper-Ausstellung mit einbezieht.

Termine

Die Vernissage im Keiper-Haus, Kanalstraße 2 in Obermoschel, ist am Freitag, 8. Juli, 17 Uhr. Geöffnet ist die Schau dann Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juli sowie 23. und 24. Juli, jeweils 14 bis 17 Uhr. Außer am 23. Juli wird Maria Trezinski vor Ort sein und gern über ihre Kunst sprechen, kündigt der Kunstverein an. Weitere Informationen gibt es unter http://trezinski.de und http://kunst-donnersberg.de

Mit Öl- und Sprühfarbe auf Leinwand entstanden: Die Arbeit (Ausschnitt) zeigt Enoki-Pilze.
Mit Öl- und Sprühfarbe auf Leinwand entstanden: Die Arbeit (Ausschnitt) zeigt Enoki-Pilze.
„Pilz solo“ in Ölfrabe: Eine weitere Arbeit Trezinskis aus Obermoschel (Ausschnitt).
»Pilz solo« in Ölfrabe: Eine weitere Arbeit Trezinskis aus Obermoschel (Ausschnitt).
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