Kirchheimbolanden Stadt Kibo will nicht mehr Erholungsort sein

Die Wutz bleibt, das Prädikat „Erholungsort“ geht.
Die Wutz bleibt, das Prädikat »Erholungsort« geht.

Im Stadtrat am Mittwoch soll für die Rückgabe des Prädikats gestimmt werden. Bürgermeister Marc Muchow will damit Geld sparen.

Die Stadt Kirchheimbolanden will das Prädikat „staatlich anerkannter Erholungsort“ abgeben. Das hat Bürgermeister Marc Muchow (CDU) angekündigt. In der Stadtratssitzung an diesem Mittwoch steht die Zustimmung zur Rückgabe auf der Tagesordnung. „Das ist ein Prädikat aus längst vergangenen Zeiten“, erklärt Muchow. Es bringe der Stadt nichts. Er habe mit den wichtigsten Hotelbetreibern gesprochen, die seien einverstanden. Mit dem Verzicht darf die Stadt nicht mehr mit dem Slogan „Erholungsort“ werben. Auch im Schriftverkehr darf die Stadt die Zusatzbezeichnung nicht mehr verwenden. Muchow bezeichnet es als eine „freiwillige Rückgabe“. Mit dieser will er einer Aberkennung zuvorkommen. Die drohe der Stadt nämlich demnächst – und kostet dann Geld.

Laut Kurortgesetz setzt die Bezeichnung Erholungsort voraus, dass „eine landwirtschaftlich bevorzugte klimatische Lage“ gegeben ist, für die „Erholung geeignete Einrichtungen vorhanden sind“ und „eine zum Verhältnis zu Einwohnerzahl beachtliche Beherbergungskapazität“ gewährleistet wird. All das ist in Kibo der Fall. Knackpunkt ist jedoch die Aufenthaltsdauer der Gäste. Diese sollte im Schnitt mindestens 2,5 Tage betragen. „Da kommen wir nicht ganz ran, wir liegen bei knapp unter zwei“ sagt Muchow. Mit der Rückgabe endet eine Ära. 1968 hat die Stadt die staatliche Anerkennung „Erholungsort“ verliehen bekommen. Für die Überprüfung ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zuständig; bei einem Verzicht muss der entsprechende Ratsbeschluss eingereicht werden.

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