Fußball Spielertrainer Daniel Ghoul verlässt den TuS Göllheim

Daniel Ghoul (vorne) wird den TuS Göllheim verlassen.
Daniel Ghoul (vorne) wird den TuS Göllheim verlassen.

Zwei Jahre nach seiner Rückkehr verlässt Daniel Ghoul am Ende dieser Saison seinen Heimatverein TuS Göllheim wieder. Als Spielertrainer habe er einen anderen Anspruch und wünsche sich eine Mannschaft mit mehr Eigenantrieb. Einen Nachfolger will der A-Klassist schon bald präsentieren.

Bereits im November informierte Daniel Ghoul die Vereinsverantwortlichen über seinen Abschied. „Für den Aufwand, den ich betreibe und für das Herzblut, das ich hier reinstecke, ist der Unterscheid einfach zu groß“, erklärt der scheidende Coach seine Beweggründe. Einstellung und Bereitschaft stimmten bei einer Vielzahl der Spieler nicht mit dem überein, was der 28-Jährige erwartet. „Ich mag jeden einzelnen der Jungs extrem gerne, aber in der Einstellung zum Fußball unterscheiden wir uns doch sehr“, berichtet Ghoul, den vor allem die mangelnde Trainingsbeteiligung in dieser Saison verärgert. Nur noch sechs bis acht Feldspieler folgen regelmäßig den Übungseinheiten, zu denen sich der in Kaiserslautern lebende Spielertrainer viel Zeit freischaufelt, und entsprechend keinen Sinn mehr in seinem Tun sieht: „Im Großen und Ganzen war schon eine Entwicklung zu sehen. Aber gefühlt ist das Maximum jetzt erreicht. An ein Einstudieren von Abläufen oder taktischer Schulung ist seit Monaten nicht mehr zu denken.“

Der 23-Mann-Kader zum Rundenstart ist enorm geschrumpft. Marc Schimanski, Karsten Hauenstein und Maximilian Selz verletzten sich schwer, Derhan Özhan und Lucas Armbruster (Studium) sowie William Herdt (Umzug) standen und stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Sefa Muratoglu ist jüngst zur SG Leiningerland abgewandert. Ghoul: „Durch diese Ausfälle war das dann ein schleichender Prozess. Die Spieler haben sich dann mehr und mehr zurückgenommen, im Wissen, dass sie auch ohne Training spielen werden.“ Die vorbildlichen Führungskräfte wie Jonas Jacob, Arda Özkan und alle drei Torhüter zählt er nicht dazu. Im Gegenteil: „Mit ihnen hat es mir extrem viel Spaß gemacht. Solche Spieler wünsche ich mir.“ Er hoffe, dass es beim TuS mit vielen jungen Spielern weiter aufwärts gehe, die richtige Richtung sei in den vergangenen Jahren eingeschlagen worden.

Vom Abstiegskandidat zum Bezirksligaanwärter

In seiner Amtszeit seit 2021 gelang dem TuS Göllheim zusammen mit dem einstigen Verbandsliga-Akteur (SV Morlautern, RWO Alzey, ASV Winnweiler), seiner Qualität und seinen Toren (45 in 32 Partien) der Sprung vom Abstiegskandidaten zum Kreispokal-Sieger und zur Vize-Meisterschaft in der A-Klasse. In der Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga scheiterte das Team gegen Mackenbach. Auch in dieser Saison gehört der TuS als Sechster zur Spitzengruppe. „In Göllheim habe ich als Kind Fußball spielen gelernt und ich bin eng mit dem Verein verwurzelt“, sagt Ghoul. Er werde sich auch zukünftig so viele Spiele wie möglich anschauen, will den Verein unterstützen, wo es geht.

Zur neuen Saison sucht der 28-Jährige, der für den Südwestdeutschen-Fussballverband auch als DFB-Stützpunkttrainer fungiert, einen neuen Klub in gleicher Funktion, „zwei, drei Klassen höher. Der Job als Spielertrainer macht mir Spaß und ich will mein Wissen künftig an eine Mannschaft weitergeben, die voll mitzieht“, sagt er. Die ein oder andere Anfrage habe es schon gegeben. „Es muss auch von der Entfernung her passen“, betont Ghoul, der mit seiner Freundin in Kaiserslautern lebt und als Wirtschaftsfachwirt bei der BASF arbeitet.

Sein Heimatverein TuS Göllheim soll schon einen Nachfolger gefunden haben. Weitere Details wollen die Verantwortlichen aber erst diese Woche bekanntgeben.

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