Donnersbergkreis Spendenaktionen, Stellungnahmen und mehr

Eine Flut von Anrufen, Faxen und E-Mails erreichen täglich die Lokalredaktion der RHEINPFALZ in Rockenhausen zur Unwetterkatastrophe rund ums Moscheltal. Neben der „normalen“ Berichterstattung wollen wir künftig diese Meldungen in der Rubrik „Flutcontainer“ in gebündelter Form veröffentlichen. Wir bitten um Verständnis, dass wir auf Grund der Vielzahl von Dankesworten, Spenden und Ideen nicht alles, sondern nur eine – allerdings großzügig getroffene – Auswahl berücksichtigen können, die stellvertretend für alle anderen stehen. In unserem heutigen „Flutcontainer“ berichten wir über Spendenaktionen, Spenden, Vorschläge, den Opfern zu helfen und Stellungnahmen.

Seit Mittwoch ist die Spendeninitiative „Hilfe für Unwettergeschädigte“ der Volksbank Kaiserslautern-Nordwestpfalz „viele schaffen mehr“ online. Über die Crowdfunding-Plattform „www.vobakl.viele-schaffen-mehr.de“ sollen Spenden für die beiden Verbandsgemeinden gebündelt werden. Über vier Wochen kann gespendet werden. Die Volksbank bietet nicht nur die technische Lösung an und stellt das Projekt online vor, sondern beteiligt sich auch selbst mit einem vierstelligen Spendenbetrag. Pro Einzelspende fließen zusätzlich jeweils fünf Euro aus dem Crowdfunding-Spendentopf der Gesamtsumme zu. Für die Verbandsgemeindeverwaltungen als Projektpaten entsteht außer der Ausstellung von Spendenquittungen kein organisatorischer Aufwand. Erreichbar ist die Spendenplattform über die Website www.vobakl.de oder über https://vobakl.viele-schaffen-mehr.de/hilfefuerunwettergeschaedigte. Bislang sind fast 1000 Euro eingegangen. Die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz unterstützt die Flutopfer in der Nordpfalz mit 5000 Euro. Das teilt VG-Bürgermeister Arno Mohr nach einem Gespräch mit Jürgen Häfner, Geschäftsführer Lotto-Toto, und Frank Zwanziger von der Lotto-Stiftung mit. Die Firma Mayer KG nimmt in ihrem Möbelhaus in Bad Kreuznach gebrauchte Polstermöbel in Zahlung. Gut erhaltene beziehungsweise neuwertige Möbel sollen bei Bedarf kostenlos an Hochwassergeschädigte ausgeliefert werden. Infos unter Telefon 06725 95612. Die Feuerwehr Albisheim, die am Sonntag mit zwei Fahrzeugen und sieben Einsatzkräften zur Unterstützung in Waldgrehweiler und Finkenbach im Einsatz war, hat angesichts des dort angetroffenen Schadensausmaßes am Tag der offenen Tür eine Spendenkasse aufgestellt. Insgesamt sind 600 Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Das Sport- und Fitnessstudio AktiVita in Rockenhausen bietet den Rehasportlern und Mitgliedern des benachbarten und von der Sintflut beschädigten Studios AktivZirkel für die Dauer der Renovierungsarbeiten an, ihr Training unverbindlich und unentgeltlich eine Etage höher fortzuführen. „Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir helfen können. Ich denke, Solidarität kennt keine Konkurrenz“, so AktiVita-Geschäftsführerin Alexandra Bauer. (fsm) Gabi Linn und Claus Bensing vom Allgemeinen Club Unkenbach haben VG-Chef Arno Mohr eine Spende über 1000 Euro übergeben. Axel Haas, Bürgermeister der VG Kirchheimbolanden, hat für die FWG Kirchheimbolanden jeder VG 250 Euro als Flutopferspende angekündigt. Die Bürgermeister der VG Bad Münster am Stein-Ebernburg, Ludwig Wilhelm, und Dietmar Kron, VG Meisenheim, haben Arno Mohr angekündigt, die Hilfsaktionen für die Flutopfer im Moscheltal aktiv zu unterstützen und die Bevölkerung um Spenden zu bitten. Auch die Mitarbeiter der Stadtwerke Kaiserslautern wollen die Spendenaktionen unterstützen. Zudem initiiert die VG Alsenz-Obermoschel eine Spendendosen-Aktion in den Geschäften. Die Samstag-/Sonntagskollekten der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Rockenhausen an diesem Wochenende, 27. und 28. September, dienen der Unterstützung der Flutopfer in unserem Umkreis. Eine Leserin hat bei ihrem Besuch in der Lokalredaktion vorgeschlagen, eines der vielen leer stehenden Geschäfte in Rockenhausen als Annahmestelle für Spenden zu nutzen. Die Kreisdeponie in Mannweiler-Cölln ist heute geöffnet. Einwohner der beim Unwetter geschädigten Gemeinden können am zusätzlichen Öffnungstag von 8 bis 15.30 Uhr Erdaushub und Bruchsteine anliefern, jedoch kein nicht mineralisches Material. Unbrauchbar gewordene Kühlgeräte holt die Firma Becker, nachdem gestern in Niedermoschel, Obermoschel, Sitters, Schiersfeld, Finkenbach-Gersweiler und Waldgrehweiler Abtransport war, heute in Ransweiler, Katzenbach, Bisterschied, Dörnbach und Rockenhausen ab. „Den vielen vom Unwetter betroffenen Familien muss schnell und unbürokratisch geholfen werden“, fordert die Landtagsabgeordnete des Donnersbergkreises, Simone Huth-Haage. Den Menschen in den Verbandgemeinden Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen, aber auch in vielen anderen Teilen von Rheinland-Pfalz seien durch die heftigen Regenfälle zum Teil existenzielle Schäden entstanden. Schnelle finanzielle Hilfe sei absolut notwendig. Laut Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) müssen jedoch mehrere Flächenlandkreise oder vergleichbar große Regionen betroffen sein, damit finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. „Die Elementarschadensregelung des Landes ist nicht zeitgemäß und praktikabel. Dies hat sich schon bei dem Hochwasser im Appeltal gezeigt. Es kann nicht sein, dass die Größe des betroffenen Gebietes ausschlaggebend für eine staatliche Hilfe ist. Entscheidend muss die Schwere der Schäden und die Betroffenheit der Menschen sein. Auf eine Öffnung des Topfes für Elementarschäden werden wir im Umweltausschuss des Landtages hinwirken“, so Huth-Haage. Außerdem hatte sie das Polizeipräsidium um erhöhte Präsenz in den betroffenen Ortschaften gebeten, um Diebstähle zu vermeiden. Landtagsabgeordnete und Staatsministerin Margit Conrad hob nach ihrem Besuch in den Gemeinden Waldgrehweiler und Ransweiler die „beeindruckende Hilfsbereitschaft“ vor Ort hervor. Von dem sie begleitenden Vertreter der Wasserwirtschaftsabteilung des Umweltministeriums kam die Zusage, dass man auf Landeskosten untersuche, wie man künftig solchen Ereignissen vorbeugen oder sie abmildern kann sowie welche Schäden an den Gewässern und Brücken zu beheben sind. Heute soll eine Begehung mit Fachkräften stattfinden. Die Beseitigung der Schäden an der öffentlichen Infrastruktur könne kurzfristig mit Priorität über Anträge an den I-Stock angemeldet werden, so Conrad. Hier könne auch durch die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns schneller reagiert werden. „Für die individuelle Hilfe ist es notwendig, dass das Hochwasser im Moscheltal als überregionales Elementarereignis anerkannt wird. Das wird geprüft. Eine umfassende und schnelle Schadensaufnahme und eine enge Koordinierung zwischen den betroffenen Gemeinden, den Verbandsgemeinden und dem Kreis sind dafür wichtig. Ich werde die Bemühungen der Kommunen und des Kreises gegenüber der ADD unterstützen.“ Unabhängig davon komme Spenden und Spendenaktionen eine besondere Bedeutung zu. „Die Hilfsmöglichkeiten auch bei überregionalen Elementarereignissen wären begrenzt, würden nur bei besonderer Bedürftigkeit zur Verfügung stehen und decken sicher nicht alle Schäden ab. Daher danke ich allen Spendern, die sich an den vielen Aktionen im Kreis beteiligen und den Betroffenen helfen.“ (lor)

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