Donnersbergkreis „Sommerzeit“ diesmal mit Festivalcharakter

Das Programm der Sommerzeit setzt wieder auf Vielfalt der Genres. Pop-Rock gibt es mit „Fools Garden“ (oben), „Son del Nene“ ste
Das Programm der Sommerzeit setzt wieder auf Vielfalt der Genres. Pop-Rock gibt es mit »Fools Garden« (oben), »Son del Nene« steht für die Musik Cubas (unten). Und mit Carmen kommt wieder eine Opern-Produktion nach Rockenhausen.

«ROCKENHAUSEN.» Die Rockenhausener „Sommerzeit“ steht, der Kulturausschuss der Stadt hat das Programm am Montagabend gebilligt und damit auch eine „grundsätzliche Neuerung der Veranstaltungsstruktur“, wie Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald es formuliert hat. Die entscheidende Neuheit besteht darin, dass sich das Programm konzentrieren wird auf zwei aufeinanderfolgende Wochenenden im August. Es soll durch diese zeitliche Dichte Festivalcharakter erhalten.

„Es gibt die gleiche Zahl an Veranstaltungen, aber wir hoffen, so eine Kostensenkung erreichen zu können“, nannte Seebald einen wesentlichen Grund für diesen Neuansatz. Man müsse den Park nur einmal vorbereiten für die Veranstaltungen und könne ebenso Einspareffekte erzielen bei der Werbung: Anstatt sechs getrennte Termine zu bewerben, könne man sich jetzt auf zwei konzentrieren. Das Programm selbst wird wie bisher bei verschiedenen Genres Akzente setzen, von Pop über eine Kinderveranstaltung bis hin zur großen Oper, die diesmal mit Bizets „Carmen“ vertreten ist. Und natürlich wird es wieder ein Open-Air-Kino geben mit Live-Musik vorweg. Die Auftaktveranstaltung der Sommerzeit indes fällt aus diesem zeitlichen Rahmen noch heraus: Bereits am 22. Juni gehört die Bühne im Schlosspark der Gesangvereinskapelle und dem Akkordeonorchester Rockenhausen für ein gemeinsames Konzert zum Start in die neue Veranstaltungsreihe, die letztes Jahr den bisherigen „Musikalischen Sommer“ abgelöst hat. Das eigentliche Festival beginnt dann erst gut sechs Wochen später, wenn am 10. August „Fools Garden“ unter Beweis stellen wird, dass ihr musikalisches Oeuvre mehr umfasst als nur den Chartbreaker und Ohrwurm-Hit „Lemon Tree“. Ganz anders klingt es tags drauf im Schlosspark: Am 11. August wird mit „Son del Nene“ um Sänger El Nene der „Son Cubano“ erklingen, Musik, wie sie durch den „Buena Vista Social Club“ um die Welt gegangen ist. „In Wim Wenders Kinofilm ,Musica Cubana – The Sons of Buena Vista’ spielte El Nene eine der Hauptrollen in den eindrucksvollen, musikalischen Passagen“, heißt es in einer Pressemitteilung zu der Band. Den Abschluss des ersten Sommerzeit-Wochenendes sollten sich die Kinder und solche, die es im Herzen geblieben sind, vormerken: Das Kindermusical „Oh, wie schön ist Panama“ wird für diesen 12. August angekündigt. Diese Aufführung gehört auch in die Kindertheater-Reihe der Stadt, die in diesem Jahr nach den großen Erfolgen im Vorjahr fortgesetzt wird. Das zweite Wochenende beginnt mit einem „irischen Feuermärchen“ mit irischer Musik, Flammentänzen, Effekten am 17. August. Am 18. August ist dann wieder Open-Air-Kino mit musikalischem Vorprogramm und dem Filmstart bei einbrechender Dunkelheit – ein Picknick in Weiß sei in diesem Rahmen bislang nicht geplant, so Beate Klein-Liebheit vom Kulturbüro der Stadt. Gezeigt wird der Film „The greatest Showman“ über den Zirkuspionier P.T. Barnum, der Ende 2017 in die Kinos kam. Zuvor wird „Majikens Big Top Band“ das Publikum musikalisch temperieren, dazu schaffen die Pepperonis zum Film passende Zirkusatmosphäre. Den kraftvollen Schlusspunkt wird der Opernabend unter die Sommerzeit 2018 setzen. Wie im Vorjahr, als „La Traviata“ vor über 400 Besuchern gegeben wurde, kommt die „Opera Classica“ nach Rockenhausen und bringt „Carmen“ von Georges Bizet auf die Bühne, eine Inszenierung, die in diesem Jahr unter anderem auch in Kanada oder in Italien an der Riviera zu sehen sein wird, wie gestern bei Michael Vaccaro, Intendant der im Rheingau ansässigen Opera Classica Europa, zu erfahren war. Der Kartenvorverkauf für die Aufführung am 19. August läuft schon. Die Kosten fragte im Ausschuss Stadtratsmitglied Michael Vettermann (FDP) an. Den Gesamtaufwand für die Reihe bezifferte Seebald mit rund 49.000 Euro. Dem stehen Einnahmen gegenüber, die mit 39.000 Euro aus Eintrittsgeldern und dem Engagement von Sponsoren kalkuliert werden, so dass ein Defizit von etwa 10.000 Euro bei der Stadt bleibt. Dabei laufe die Oper außerhalb des Haushaltes, da das Ensemble für die Einnahmen des Abends spiele und damit das wirtschaftliche Risiko selbst trage, wie Seebald anmerkte. Obwohl Einspareffekte zur Sprache kamen, wird das Programm 2018 teurer als 2017, da seien 40.000 Euro Kosten angefallen bei 32.000 Euro Einnahmen. Das begründete Seebald auf eine Nachfrage von Christian Rupp (CDU) damit, dass das aktuelle Programm insgesamt noch attraktiver sei als die Sommerzeit des vergangenen Jahres.

x