Donnersbergkreis Sieg für die Panzerknackerinnen

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Laut und bunt zog der Umzug der letzten Kerb im Donnersbergkreis die Hauptstraße entlang, an der großen Menschenmenge am Bürgerhaus vorbei in Richtung Schulstraße, wo es von den 40 Wagen und aus den Fußgruppen schallte: „Die Einselthumer Kerb, sie lebe hoch!“. Trotz Regen am Samstag blieb es am Sonntag zumindest von oben trocken. Neben dem Umzug mit Kerweredd waren Discoparty, Tanz, Frühschoppenkonzert und die Blaulichtbar die Hauptanziehungspunkte.

Die drei schönsten Zugnummern wurden wieder prämiert. Pfarrer Volker Jacob hat mit den Presbytern die Stimmzettel der Besucher ausgezählt. Die Nase vorn hatte in diesem Jahr das Damenballett der Einselthumer Fasnacht. Es hatte sich bei der Kappensitzung als Panzerknacker in Szene gesetzt. Auf dem zweiten Platz folgte der Wagen der Fasnachter mit „30 Johr in unsrer Hall, des feiern wir uff jeden Fall“. Dritter wurde das Männerballett. Bajuwarisch-zünftig gekleidet brachten sie das Hofbräuhaus auf einem Handwagen von München nach Einselthum. Die Zellertaler Weinprinzessin Cinderella präsentierte sich mit Hofdame Kathrin im offenen Cabriolet. Zu Gast waren auch Weinhoheiten aus dem Leininger Land, Rheindürkheim, Westhofen, Alzey, Bechtheim, Wiesoppenheim sowie aus Lützelsachsen an der Bergstraße. Ebenfalls dabei waren befreundete Kerweborsch und -määd aus Bubenheim, Niefernheim, Kriegsfeld und Wachenheim. Musikalisch angeführt wurde der Festtross von den „Musikfreunden Einselthum“, diesmal auf einem Tieflader durch das Dorf gezogen. Das Zwiwwelpaar, Lena Awenius und André Konrad, grüßte aus einer Kutsche, gezogen von zwei edlen Schwarzwäldern. Kerweredner Jonas Ernst fuhr auf einem Motorrad mit. Sogar eine Gruppe Wikinger aus Albsheim an der Eis hatte den Weg nach Einselthum gefunden. Dass man nur mit „Cola weiß“ richtig gedopt sein kann, behaupteten die Einselthumer Kerweborsch un –määd und verwiesen dabei auf die Erfahrung von 1250 Jahren Weinbau im Zellertal. Sie waren gleich mit zwei Motivwagen dabei. Der SPD-Ortsverein warb mit Rotwein und dem SPD-Landratskandidaten Michael Ruther, der Obsthof Enders schenkte Apfelsaft aus, und der Kindergarten „Frechdachs “ machte mit „Ich gehe mit meiner Laterne“ Werbung für den bevorstehenden Martinsumzug. Auch Bierkönig Helmut aus Kirchheimbolanden machte seine Aufwartung. Im vollbesetzten Bürgerhaus trug Jonas Ernst gekonnt die Kerweredd vor. So manche „Stickelcher“ kamen dabei ans Tageslicht, wie etwa der „Sperrmüll-Schlamassel vun de Wetzelstroß“ oder der Anruf der demenzkranken Oma, die zum Geburtstag gratulierte, der vergessen worden war sowie die Aktion „Liebe auf dem Acker“ nach dem Sattelfest. Begonnen hatte die Kerwe bereits am Freitag, mit einer Discoparty der Kerwejugend. Am Samstag war beim Tanz mit „Karl und Josh“ das Bürgerhaus gut besucht, wo auch das Zwiwwelpaar Lena und André mit dem gesamten Tross der Kerwejugend seine Aufwartung machte. Durch Beißen in Zwiebeln wurden die Neuen in die Gilde aufgenommen. Am verzerrten Gesicht konnte man erkennen, dass sie den Test bestanden hatten. Nach dem Tanz des Zwiwwelpaares war die Kerwe offiziell eröffnet. Die Blaulichtbar der Feuerwehr war wieder auf dem Dorfplatz aufgeschlagen. Dort konnte man sich von innen aufwärmen, was bei der kühlen Witterung keine schlechte Idee war. Am Montag gab es im Bürgerhaus Leberknödel und ein „Schoofkoppturnier“, und in „Weller’s Weinhäusel“ spielte zum Ausklang die Band „Steel Stinx“, bevor die Kerwe wieder in den Schoß von Mutter Erde zurückgelegt wurde. Für die Kinder hatten Gemeinde und Geschäftsleute ein Karussell gesponsert. |cky

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